Erster ganzheitlicher Genderkongress in Nürnberg unter scharfem Beschuss

Arne Hoffmann  / Freitag, Oktober 30, 2015

„Vorgestern hatte ich hier auf Genderama einen Satz gebloggt, auf den ich noch einmal zurückzukommen angekündigt hatte: Dem feministischen Establishment ist vollkommen klar, dass von größerer Bedeutung als alles andere ist, eine faire Auseinandersetzung mit der Männerrechtsbewegung zu unterbinden und dass es so eine faire Auseinandersetzung fürchten muss wie der Teufel das Weihwasser.
In diesem Zusammenhang geht hiermit eine Meldung derjenigen online, die für die Ausrichtung des ersten ganzheitlichen Genderkongresses maßgeblich verantwortlich sind. Da es sich im weitesten Sinne um eine Art Gastbeitrag (verfasst von Gerd Riedmeier) handelt, habe ich ihn wie alle Gastbeiträge auf Genderama durch blaue Schrift hervorgehoben:
AKTUELLE INFORMATION ZUM KONGRESS
UND
SPENDENAUFRUF FÜR DEN KONGRESS
Kongress „Gender Revisited!“ – Neue Wege in der Geschlechterpolitik / Chancengleichheit für Frauen und Männer in allen Lebensbereichen / 28. November 2015 in Nürnberg
Sehr geehrte Damen und Herren, liebe Teilnehmer und Interessierte,
die Veranstalter des ersten ganzheitlichen Genderkongresses sehen sich genötigt, die Räumlichkeiten zur Austragung des Kongresses zu wechseln. Die neuen Räumlichkeiten sind gegen eine Tagungsgebühr zu benützen. Aus diesem Grunde bitten wir alle teilnehmenden Gäste ebenso wie die vielen Unterstützer (m/w), die nicht teilnehmen können, um finanzielle Unterstützung des Kongresses durch eine Spende in Höhe von jeweils 20,– €, gerne auch mehr.
Wir bitten Sie / Euch, diese Spende auf folgendes Sonderkonto anzuweisen:
GENDERKONGRESS
Stadtsparkasse Wasserburg
IBAN DE91 7115 2680 0030 1883 79
BIC BYLADEM1WSB
Herzlichen Dank.
Der Programmablauf bleibt konstant. Es werden wie angekündigt zu Beginn der Veranstaltung drei Vertreter (m/w) aus der Politik Grußworte an die Teilnehmer richten. Die Gründe für den Wechsel der Räumlichkeiten sind folgende:
Der Ablauf und die Organisation des Kongresses, der zum ersten Male in der Geschichte der Bundesrepublik die Bedürfnisse von Jungen, Männern und Vätern in den Fokus nimmt, werden von interessierter Seite massiv gestört. Das zeigt sich in folgenden Vorkommnissen:
1) Der Betreiber der Gaststätte, der die Räumlichkeiten für den Kongress zur Verfügung stellte, zog die Zusage zur Überlassung der Räumlichkeiten formal ohne Angaben von Gründen zurück. Auf Nachfrage war zu erfahren, dass der Betreiber unter Druck gesetzt wurde.
2) Der Betreiber der Gaststätte sowie die Veranstalter des Kongresses wurden Opfer mehrerer Attacken durch Cybermobbing. Auf der Facebook-Seite des Gaststättenbetreibers wurden die Kongress-Veranstalter ohne Angaben von Klarnamen als „sexistisch“, „homophob“, „frauenfeindlich“, „LGBT-feindlich“, „rückwärtsgewandt“ und als „extrem rechte Gruppierung“ bezeichnet.
Passend dazu informieren wir über folgende Zeitgleichheiten:
1) Die sozialpolitische Sprecherin der SPD im Bayerischen Landtag, zog ihre Zusage vom Juli 2015 zurück, auf dem Kongress ein Grußwort zu sprechen.
2) Der Bundestagsabgeordnete der Linken, Mitglied im Ausschuss für Familie, Senioren, Frauen und Jugend des Dt. Bundestages, zog seine Zusage vom August 2015 zurück, auf dem Kongress ein Grußwort zu sprechen.
3) Die Bayerische Staatsministerin für Arbeit und Soziales, Familie und Integration zog ihre Zusage vom Juli 2015 zurück, auf dem Kongress ein Grußwort zu sprechen.
4) Die Leiterin der Bayerischen Leitstelle für die Gleichstellung von Frauen und Männern antwortete auf die entsprechende Frage: „Wir werden dafür sorgen, dass niemand am Kongress teilnimmt.“
Trotz dieses außergewöhnlichen Hintergrunds bekräftigen die Veranstalter ihren Willen, den Kongress wie geplant stattfinden zu lassen, jetzt in alternativen Räumlichkeiten. Der neue Veranstaltungsort (in Nürnberg) wird wenige Tage vor Kongressbeginn bekannt gegeben.
Die Veranstalter werden weiterhin die Organisation des Kongresses transparent kommunizieren.
Zu den Unterstützern bzw. Teilnehmern des Kongresses zählen das Forum Soziale Inklusion e.V., MANNdat e.V., das Väter-Netzwerk Nürnberg e.V., der ISUV e.V., der Arbeitskreis Kinderrechte e.V., der Verein Väter in Not und der Väterverband e.V. Nürnberg.
Ich weiß, dass einige Betroffene auf die Verleumdungen bzw. deren Schärfe geradezu schockiert reagiert haben. Auf mich selbst trifft das nicht zu. Bisher wurden eine Vielzahl von geschlechterpolitischen Veranstaltungen, die nicht dezidiert feministisch ausgerichtet waren, ob in Düsseldorf, der Schweiz oder den USA von massiv rufmörderischer Agitation begleitet, was immer wieder auch dazu führte, dass der Veranstaltungsort gewechselt werden musste. Genderama hatte über diese Vorfälle mehrfach berichtet. Neu ist allenfalls, dass selbst eine Gruppe wie das Forum Soziale Inklusion, die beiden Lagern einfach nur eine Möglichkeit zum Diskurs und zur Kommunikation miteinander bieten möchte, derart massiv angefeindet wird.
Bemerkenswert ist auch, dass sich Mitglieder von Bundestagsparteien wie der SPD und der Linken diesem Druck einiger Radikaler derart bereitwillig beugen.
Gerade in meinem Interview von letzter Woche hatte ich daran erinnert, wie die ehemalige Gleichstellungsbeauftragte Monika Ebeling für einen Vortrag über Männerdiskriminierung an die Fachhochschule Nürnberg eingeladen wurde. Dort forderte der studentische AStA ein Verbot von Ebelings Vortrag anhand der in der Genderszene üblichen Vorwürfe: Reproduktion heteronormativen Denkens, Vertreten antifeministischer Positionen, Rassismus, Sexismus, Verlinkung der „falschen“ Websites und so weiter. Der zuständige Dozent, Professor Wolfgang Tischner, setzte den Vortrag jedoch durch. Daran entspann sich eine intensive Diskussion, bei der schließlich auch zuvor protestierende Studentinnen erkannten, dass beide Seiten mit ihren Positionen gar nicht so weit auseinander lagen.
Solche Gespräche werden derzeit durch Fundamentalisten vor allem des feministischen Lagers leider massiv erschwert.“
Quelle:
http://genderama.blogspot.de/2015/10/erster-ganzheitlicher-genderkongress-in.html?m=1
und ergänzend:
http://manndat.de/mannstat/buerger-ohne-vertretung.html
Kommentar GB:
Wenn mit der Meinungsfreiheit so schändlich wie in diesem Fall umgegangen wird, dann dokumentiert das einen Zustand, der genau das Gegenteil des von dem Philosophen Jürgen Habermas im Sinne eines Ideals eingeforderten Zustand eines (in der Tendenz) herrschaftsfreien Diskurses darstellt.
Dieser demokratische Diskursbegriff von Habermas steht im schroffen Gegensatz zum nihilistischen Foucault´schen Diskursbegriff, der letztlich auf bloße Machtausübung zurückfällt. Und es ist dieser Diskursbegriff, der im Feminismus die große Mode ist.
Er wird sich noch als Bumerang erweisen.
An diesem Beispiel hier wird das alles schlagartig sichtbar.

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