Erdoganistan: Die neue islamische Supermacht

von Giulio Meotti  •  10. April 2021

„Erdogan promotete seine weltweite Kampagne der Viktimisierung durch „Islamophobie“, während es tatsächlich die Kritiker des extremistischen Islam sind, die in Gefahr sind und häufig getötet werden.
Im Kaukasus hat die Türkei gerade den aserbaidschanischen Krieg gegen Armenien in Berg-Karabach unterstützt, um einen türkisch-islamischen Korridor zwischen Aserbaidschan, der Türkei und anderen muslimischen Ländern zu schaffen.
„Es begann 1989 mit der Fatwa gegen Salman Rushdie: Kein westliches Land reagierte, außer mit Worten – als ob sie gedacht hätten, ein verbaler Zauberspruch könnte funktionieren! … Der in Armenien verlorene Kampf ist der erste eines im Westen geführten Krieges gegen die jüdisch-christliche Zivilisation.“ — Michel Onfray, Revue des deux mondes, 1. Februar 2021.
Während der neue Sultan seinen Einfluss auf Syrien, Libyen und den Kaukasus ausdehnt, dehnt er ihn auch auf das Mittelmeer aus. Für das pazifistische Europa existiert dieses Meer nur, wenn es darum geht, Migranten aufzunehmen.
„Was das türkische Regime tut, ist, seine Diaspora als trojanisches Pferd zu benutzen.“ — Michel Sifaoui, europe1.fr, 7. Februar 2021.
In der Türkei wurden unter Erdogan Schulbücher umgeschrieben, um Juden und Christen als Gavur, „Ungläubige“, zu bezeichnen. Frühere türkische Lehrbücher bezeichneten die Mitglieder der beiden Religionen als „Völker des Buches“. Der Lehrplan nimmt eine antiamerikanische Haltung ein und zeigt Sympathie für die Motive von ISIS und Al-Qaida. — Bericht des Instituts zur Überwachung von Frieden und kultureller Toleranz in der Schulbildung (IMPACT-se), März 2021.
„Wir sind eine große Familie von 300 Millionen Menschen von der Adria bis zur Chinesischen Mauer.“ — Türkischer Präsident Recep Tayyip Erdogan, minval.az, 18. Oktober 2018.“ (…)

„Einer von Erdogans Beratern, der pensionierte türkische General Adnan Tanrıverdi, der die Söldneragentur „Sadat“ gründete, artikulierte die Vision einer einheitlichen islamischen Supermacht. Sein Strategisches Studienzentrum für Strafverteidiger nannte es „Asrica“, die Union von Afrika und Asien, 61 Länder, deren Hauptstadt Istanbul ist und die unter der Schirmherrschaft dieses „Erdoganistans“ steht. Dazu gehören 12 Länder des Nahen Ostens, nämlich Bahrain, Vereinigte Arabische Emirate, Palästina, Irak, Katar, Kuwait, Libanon, Syrien, Saudi-Arabien, Oman, Jordanien und Jemen; acht in Zentralasien, Aserbaidschan, Kasachstan, Kirgisistan, die Türkische Republik Nordzypern, Usbekistan, Tadschikistan, die Türkei und Turkmenistan; vier im fernen Osten, nämlich Afghanistan, Bangladesch, Iran und Pakistan; drei in Südostasien, Brunei, Indonesien und Malaysia; sechs in Nordafrika, nämlich Algerien, Tschad, Marokko, Libyen, Ägypten und Tunesien; sechs in Ostafrika, darunter Dschibuti, Eritrea, die Komoren, Mosambik, Somalia und Sudan; zehn in Nordwestafrika und Südamerika, nämlich Westsahara, Gambia, Guinea, Guinea-Bissau, Mali, Mauretanien, Senegal, Sierra Leone, Guyana und Surinam; acht in Südwestafrika, nämlich Benin, Burkina Faso, Gabun, Kamerun, Niger, Nigeria und Togo; und vier in Europa, Albanien, Bosnien-Herzegowina, Kosovo und Mazedonien.

Die Türkei will offensichtlich ein großes neo-osmanisches Empire sein und das einzige, das die muslimische Welt führen kann. Die Umwandlung der Hagia Sophia in eine Moschee scheint als Wendepunkt in der islamischen Geschichte gedacht gewesen zu sein, der die Gründung einer mächtigen Liga muslimischer Nationen ankündigt, die unter türkischer Führung dem Westen gegenübertreten soll.“ (…)

https://de.gatestoneinstitute.org/17266/erdogan-islamische-supermacht

Kommentar GB:

Außen- und geopolitisch ist dieser Artikel von hohem Interesse; sehr dringende Leseempfehlung!

 

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