Christophe de Voogd: Der kulturelle Selbstmord des Westens

7. April 2021

„Der Historiker Christophe de Voogd lehrt am Institut d’études politiques de Paris („Sciences Po“). Nachdem ein Verleger in den Niederlanden Dantes Göttliche Komödie umschreiben ließ, um negative Islambezüge zu entfernen, stellte er diese Tat in den Kontext eines umfassenden Kampfes gegen das europäische Kulturerbe, der gegenwärtig stattfände. Er bewertet diese und ähnliche Taten als eine „Form des kulturellen Selbstmords“.

Der Verleger habe durch sein Handeln auf orwellsche Weise „das literarische Kulturerbe selbst“ in Form eines der wichtigsten Werke des abendländischen Kulturerbes angegriffen. Die Göttliche Komödie sei „eine der symbolischsten und vollkommensten Ausdrucksformen“ dieses Erbes und sei hier stellvertretend für dieses angegriffen worden.
Der Vorfall stehe im Kontext der „Cancel Culture“, die alles verbieten wolle, was den Sensibilitäten und den kulturellen Dominanzansprüchen der von ihr als privilegiert betrachteten Gruppen widersprechen könne.
Die entsprechenden Kampagnen richteten sich unmittelbar und ausschließlich gegen „die klassischen Wissenschaften und das christliche Kulturerbe“ und nicht gegen „die Homophobie, den Rassismus oder die Frauenfeindlichkeit in anderen Kulturen“. Die Behauptung von Aktivisten, dass sie diese Missstände bekämpfen wollten, hält de Vooghd daher für vorgeschoben.
Es falle auf, dass dieser Aktivismus zu einem großen Teil „von den Menschen der westlichen Welt selbst ausgeht“, weshalb man ihn als „eine Form des kulturellen Selbstmords bezeichnen muss“.1 “

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