Heime für Himmlers Väter

­28. April 2023

Günter Buchholz

Buchrezension

 

„Heime für Himmlers Väter“ 

 

Vordergründig geht es in diesem Buch um eine autobiographische Recherche aus einem durch die besonders schwierigen Zeitumstände des II. Weltkrieges und durch familiäre Besonderheiten beschädigten Leben eines Kindes, das „ins Dasein geworfen“ wird, und dadurch lebenslang seine Verwurzelug und Abstammung nicht oder nicht hinreichend kennt.

Eben diese Grunderfahrung dieses individuellen Lebens wird hier historisch und soweit möglich analytisch aufgearbeitet, und zwar in einer stilistischen Form von „Briefen aus dem Grab“, durch die der familiäre und zeithistorische Zusammenhang auf lebendige Art und Weise nachvollziehbar und verständlich wird.

Hintergründig geht es aber um viel mehr als um ein einzelnes seelisch schmerzhaftes Leben mit seiner erlebten Tragik und einer gerade deswegen bemerkenswerten und resilienten Ausgestaltung eben dieses individuellen Lebens. Es geht allgemeiner zugleich um die wahren konkreten historischen Sachverhalte, und gerade nicht um die damit verbundenen eugenischen Legenden, die aufgedeckt und berechtigt kritisiert und widerlegt werden. So gelingt eine überfällige und notwendige historiographische Korrektur nicht allein in Deutschland, sondern ebenso in Frankreich, die von fachlichem und von allgemeinem Interesse ist.

Sodann es geht danach um einen sehr wichtigen und hochaktuellen Epilog:

Der Verein Lebensborn e.V. und die heutige Reproduktionsmedizin (S. 192 ff.). in dem auf Grundlage der hier lebendig und nachvollziehbar dargestellten Lebenserfahrung der Autorin eine scharfe Kritik dieses ethisch sehr fragwürdigen Medizinzweiges vorgelegt wird: der zentrale Mangel besteht darin, daß Lebensinteresse und -perspektive der so „produzierten“ Kinder keinerlei Rolle spielen: das aber darf moralphilosophisch nicht sein! Denn wozu das – beispielhaft – führen kann, das eben verdeutlicht die Autorin in ihrer autobiographischen Selbsterforschung; hier schließt sich ein Kreis.

Dieses Kapitel, dieser Epilog trifft daher die diesbezüglichen aktuellen Strömungen und Gesetzgebungsvorhaben kritisch in ihrem Kern.

Allein schon deshalb verdient dieses tief und präzise recherchierte, mit Quellenangaben und Belegen ausgestattete und dennoch zugleich gut lesbare Buch Aufmerksamkeit, Lektüre und sodann vor allem:

die Beachtung der gewonnenen Einsichten. –

 

Heime für Himmlers Väter – Ein Lebensbornkind fordert Auskunft,

von Gudrun Eussner,

1.Aufl. 2023, GHV-Verlag: Uhingen 2023,

ISBN 978-3-87336-767-8, 258 S., € 19,90

und

https://eussner.blogspot.com/2023/02/heime-fur-himmlers-vater_25.html

und

Update, vom 28. April 2023

„Heime für Himmlers Väter“. Buchrezension

Von Prof. Dr. Günter Buchholz, Aufklärung heute, 28. April 2023
https://eussner.blogspot.com/2023/02/heime-fur-himmlers-vater_25.html 

Und hier mein tatsächlicher Urgroßvater: Rudolf Hans Philipp Franz Georg VON BORRIES, ♂, preußischer Landrat

https://www.einegrossefamilie.de/egf/abfrage.pl?aktion=person_zeigen&person_id=87078&sprache=de

Bitte schauen Sie in meinem Buch, S. 163, unten, wo mitgeteilt wird, daß Uropa Albert Rothenburger seit 1891 nicht mehr auffindbar ist. Rudolf von Borries ist am 28. November 1890 gestorben, vier Tage nach der Hochzeit mit seiner zweiten Frau, auf der großen Hochzeitsfeier, an/nach einem Schlaganfall. Von da an gab es kein Geld mehr, und Uroppa hat das Weite gesucht. So einfach war das!

Einen schönen 1. Mai!

Gudrun Eussner

 

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