Der Wirtschaftswissenschaftler ist Professor für Volkswirtschaftslehre an der Hochschule Bremen. Bass leitet dort den Internationalen Studiengang Volkswirtschaft und ist Direktor des Institute for Transport and Development. Schwerpunkte seiner Forschung sind Fragen der Weltwirtschaft, der Entwicklungsökonomie sowie der Sozial- und Wirtschaftsgeschichte. Bass hat als Gastprofessor unter anderem in Japan und China gelehrt. Von 1972-1978 studierte er Volkswirtschaft und Ethnologie in Münster, wo er zwischen 1985 und 1989 auch promovierte. Hans-Heinrich Bass wurde 1954 geboren.
„Um welche wirtschaftlichen Megatrends handelt es sich? Am wichtigsten ist wohl die Aufspaltung von Produktionsabläufen auf diejenigen Standorte, die für die einzelnen Fertigungsabschnitte die günstigsten Bedingungen bieten – und die Wiederzusammenführung in globalen Wertschöpfungsketten und Produktionsnetzwerken. Dies kann man daran ablesen, dass ein Großteil des Außenhandels firmenintern stattfindet – auch etwa ein Drittel des Handels zwischen den USA und der EU. Andere Mega-Trends sind neue Werkstoffe, neue Schlüsseltechnologien und neue Verbindungen zwischen Dienstleistungen und Produkten.
Wir stehen also an der Schwelle eines neuen techno-ökonomischen Paradigmas, am Beginn einer neuen „Schumpeter-Kondratjew-Welle“ – benannt nach dem Russen N. Kondratjew (1892-1938), der die Entwicklung der Weltwirtschaft in Zyklen entdeckte, und dem Österreicher J. A. Schumpeter (1883-1950), der diese auf das Auftreten von Basisinnovationen zurückführte. Alle diese neuen technischen Entwicklungen haben nun eines gemeinsam: Neue Produkte und Verfahren rechnen sich nur, wenn die Grenzen nationaler Märkte ignoriert werden können. Deshalb sollen Normen vereinheitlicht werden. Dafür bieten TTIP und TTP einen Rahmen.“ (…)
„Im Fazit: Der Weltwirtschaft wäre mehr gedient, wenn es gelänge, TTIP und andere regionale Integrationsabkommen zurückzudrängen und zurückzukehren zu multilateralen Verabredungen im Rahmen der WTO. Denn das würde Konflikte zwischen den postindustriellen Hocheinkommensländern in Nordamerika / Westeuropa einerseits sowie den Schwellenländern wie China andererseits reduzieren, eine inklusivere Entwicklung der ärmsten Länder insbesondere in Afrika ermöglichen und zugleich die Herausforderungen der Technik des 21. Jahrhunderts durch weltumspannende, fair verhandelte Standards zu meistern.“ (Hervorhebung GB)
http://www.theeuropean.de/hans-heinrich-bass/10871-ttip-ist-auch-politik
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