Auf der Suche nach Bildung, Arbeit und Kultur ziehen Millionen in die Städte, sagt Entwicklungsökonom Dirk Messner.
Die Zukunft der Menschheit entscheidet sich dort.
„ZEIT ONLINE: Herr Messner, in den nächsten 35 Jahren werden sich zwei bis drei Milliarden Menschen weltweit auf den Weg in die Städte machen. Das sagt das neue Gutachten Der Umzug der Menschheit voraus, gerade vorgestellt vom Wissenschaftlichen Beirat der Bundesregierung Globale Umweltveränderungen (WBGU). Wird die große Mehrheit von ihnen im Elend der Slums enden?
Dirk Messner: Die Gefahr besteht. Zwar wachsen die urbanen Mittelschichten, aber ein bis zwei Milliarden Menschen könnten in den Elendsvierteln landen. Trotz des Risikos richten aber auch sie ihre Wohlstandshoffnungen allein auf die großen Zentren. Das ist kein Wunder, denn in Dakar, Mexico City oder Mumbai scheint man seit jeher alles zu finden, was man braucht: Arbeit, Nahrung, Bildung, Kultur.
Vor allem haben die meisten Länder der Welt die ländlichen Räume in den letzten Jahrzehnten sträflich vernachlässigt. Während in Europa bis zu 45 Prozent der staatlichen Gelder in Kleinstädte und aufs Land fließen, liegt dieser Anteil in vielen Entwicklungsländern deutlich unter 10 oder gar 5 Prozent. Alles konzentriert sich auf die Metropolen.“ (…) –
http://www.zeit.de/wirtschaft/2016-04/landflucht-migration-wbgu-arbeit-bildung-kultur
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