Postmodernismus und Islamismus. Grundmerkmale einer ideologischen Kumpanei.
https://d-nb.info/1065663730/34
http://www.glasnost.de/autoren/krauss/kumpanei.html
Als herausragende Kollektivsubjekte dieser reaktionär-antiemanzipatorischen Ablehnung und Bekämpfung der ‚kulturellen Moderne’ erweisen sich heute – in der Ära der postrealsozialistischen Globalisierung – religiös-fundamentalistische Bewegungen in allen Erdteilen, wobei die vielschichtige islamistische Entzündung der muslimischen Herrschaftskultur und die Machteroberung der evangelikalen Fundamentalisten in den USA besonders ins Gewicht fallen.
Rezension zum Buch von Hartmut Krauss Faschismus und Fundamentalismus
https://www.untergrund-blättle.ch/buchrezensionen/hartmut_krauss_faschismus_und_fundamentalismus.html
Als Beispiel für christlichen Fundamentalismus nennt H. Krauss die „five points of fundamentalism“ des amerikanischen Protestantismus in den ersten zwei Jahrzehnten des 20. Jahrhunderts als Reaktion auf die Herausforderungen der Moderne: „Absolute Gültigkeit und Irrtumslosigkeit der Bibel; Jungfrauengeburt; stellvertretendes Sühneopfer durch Jesu Christi; leibliche Auferstehung Christi; Wiederkunft von Gottes Sohn zur Errichtung eines tausendjährigen Reiches vor dem jüngsten Gericht.“ (S. 161)
Zur kulturhistorischen Differenz zwischen Europa und den USA
https://www.atheisten-info.at/downloads/Krauss55.pdf
http://www.faktum-magazin.de/2017/04/zur-kulturhistorischen-differenz-zwischen-europa-und-den-usa/
So stand die Bevölkerung der USA nicht vor dem Problem, eine fest verankerte feudalistische Agrargesellschaft mit einer zentralisierten kirchlichen Legitimationsinstanz aus den Angeln heben zu müssen. Deshalb fehlen in der Geschichte Amerikas auch antifeudale Bauernaufstände ebenso wie die politischen Kämpfe zwischen einem grundbesitzenden Feudaladel und einem Monarchen sowie vor allem die Herausbildung und soziokulturelle Etablierung einer religions- und kirchenkritischen Aufklärungsbewegung. Typisch für die USA ist vielmehr die kontinuierliche Dominanz einer religiösen Identitätspolitik.
Ein kurzer analytischer Blick auf diese amerikanische „Gründungsvergesellschaftung“ gibt bereits aufschlussreiche Hinweise auf die heutige amerikanische Herrschaftskultur: …
Zahlreiche Fundamentalisten sehen die Evangelisierung der Welt als die letzte Aufgabe, die vollbracht werden muß, um das „Zweite Kommen“ Christi auf die Erde herbeizuführen. Der Wohlstand und die Macht der USA werden als eine Gabe Gottes zur Ausführung dieser bedeutenden Aufgabe und gleichzeitig als ein Beweis des göttlichen „Wohlwollens“ für diejenigen gedeutet, die sich dieser Aufgabe bereitwillig stellen.