NRW-“Ministerin” verheddert sich in eigenen Floskeln
Die folgende Meldung steht unter “Wir in NRW – das Landesportal.” Hoffen wir, dass die Meldung nicht für “alle in NRW” repräsentativ ist.
Wir geben Sie ungekürzt (fast) wieder:
“Mehr als 300 Teilnehmerinnen und Teilnehmer haben heute – am „Internationalen Tag der Frauen und Mädchen in der Wissenschaft“ der UN – beim Gender-Kongress 2020 des Ministeriums für Kultur und Wissenschaft in Essen über den Stand der Gleichstellung an nordrhein-westfälischen Hochschulen diskutiert. Hauptthema der Veranstaltung unter dem Titel „Please mind the gap – Geschlechter(un)gerechtigkeit an Hochschulen“ waren die Ergebnisse des Gender-Reports des Netzwerks Frauen- und Geschlechterforschung Nordrhein-Westfalen. Der Gender-Report, der vom Ministerium für Kultur und Wissenschaft in Auftrag gegeben wird, erscheint alle drei Jahre und wurde zuletzt im Dezember 2019 veröffentlicht. Der aktuelle Report legt einen Schwerpunkt auf die ungleiche Bezahlung von Professorinnen und Professoren an Hochschulen, den sogenannten „Gender Pay Gap“.
Kultur- und Wissenschaftsministerin Isabel Pfeiffer-Poensgen forderte die Hochschulen in ihrer Rede dazu auf, der ungleichen Bezahlung von Professorinnen und Professoren entgegenzuwirken: „Mehr als die Hälfte der Bevölkerung in Nordrhein-Westfalen ist weiblich, Frauen und Mädchen verkörpern somit rund 50 Prozent des Potenzials dieses Landes. Entsprechend sollten sie auch in gleichem Maße an den Chancen und Errungenschaften des Hochschul- und Wissenschaftssystems teilhaben. Es darf nicht hingenommen werden, dass Frauen bei gleicher Leistung schlechter bezahlt werden als ihre männlichen Kollegen. Es gilt, an den Hochschulen und darüber hinaus, das Bewusstsein für dieses Problem zu stärken.“
Der Gender-Report 2019 kommt zu dem Ergebnis: Die Lohnunterschiede zwischen Professorinnen und Professoren sind durch die im Jahr 2002 eingeführten leistungsbezogenen Entgeltbestandteile im Rahmen der Wissenschafts-Besoldung (W-Besoldung) entstanden. Die W-Besoldung regelt die Dienstbezüge für Professorinnen und Professoren in Deutschland. Leistungsbezüge sind Teil der Besoldung und werden im Rahmen von Bewerbungsverfahren beispielsweise für besondere Erfolge in Forschung oder Lehre gewährt. Verbeamtete Vollzeit-Professorinnen verdienen im Rahmen dieser Leistungsbezüge über alle Besoldungsgruppen hinweg jeden Monat durchschnittlich 521 Euro weniger als ihre männlichen Kollegen.”
Die Frau mit dem Doppelnamen, die es irgendwie auf den Posten eines Ministers geschafft hat, ausgerechnet für Wissenschaft, ist also der Meinung, dass es nicht hingenommen werden darf, dass Frauen bei gleicher Leistung schlechter bezahlt werden als “ihre männlichen Kollegen”. Die Realsatire, die hier Entrüstungsmeldung aus dem Ministerium geworden ist und in der die ministerial inszenierte Erregung darüber, dass es angeblich ein Gender Pay Gap zwischen Männern und Frauen bei Professorengehältern gibt, in einer Weise ad absurdum geführt wird, die uns sehr erheitert hat und wir hoffen, unsere Leser auch, ist wirklich eine Perle der Gender-Idiotie.
Der “Gender Report”, dessen Vorstellung die Rede des ministerialen Doppelnamens gilt und den Pfeiffer-Poensgen mit Sicherheit nicht gelesen hat, kommt zu dem hervorragenden Ergebnis, dass “[d]ie Lohnunterschiede zwischen Professorinnen und Professoren […] durch die im Jahr 2002 eingeführten leistungsbezogenen Entgeltbestandteile im Rahmen der Wissenschafts-Besoldung (W-Besoldung) entstanden” sind. Anders formuliert: Männliche Professoren erhalten mehr Leistungszulagen als weibliche Professoren. Sie erhalten mehr Leistungszulagen, weil sie offenkundig mehr leisten, sonst würden sie keine Leistungszulagen erhalten. Weil sie mehr leisten, ist die ganze ministeriale Aufregung, die als Doppelname daher kommt, umsonst, denn das Gender Pay Gap, das Pfeiffer-Poensgen bejammert, es ist nicht vorhanden: Es ergibt sich daraus, dass Frauen nicht die gleiche Leistung erbringen wie Männer. Der Baustein aus vielen vergangenen Jammerreden, die Pfeiffer-Poensgen wohl zum Thema “Gender Pay Gap” gehalten hat, dass nämlich “Frauen bei gleicher Leistung schlechter bezahlt werden als ihre männlichen Kollegen”, ist hier fehl am Platze, denn sie werden WEGEN schlechterer Leistung schlechter bezahlt als ihre “männlichen Kollegen”. Wer auch immer diese Pressemeldung geschrieben hat, ist ein wahrer Meister der Entlarvung von intellektuellen Leichtgewichten, die hohle Phrasen in Jammerreden dreschen.
Gut gemacht, wer auch immer dafür verantwortlich ist, dass Pfeiffer-Poensgen in dieser Pressemeldung die Gelegenheit erhielt, sich gekonnt bloßzustellen.
Wie üblich geht es mit den Begriffen, die sich im unsachgemäßen Gebrauch der Genderista befinden, wild durcheinander. Dass männliche Professoren, die mehr leisten als weibliche Professoren, mehr verdienen, ist gerecht, ist Entgeltgerechtigkeit. Eine Ergebnisgleichheit, wie sie hier mit Bezug auf den Bevölkerungsanteil gefordert wird, ist das Gegenteil von Gerechtigkeit, weil keine Leistung in Rechnung gestellt wird. Gleichheit und Gerechtigkeit haben NICHTS miteinander zu tun, abgesehen von der Chancengleichheit stehen die meisten Formen von zugewiesener Gleichheit im diametralen Widerspruch zu Gerechtigkeit.
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