Offener Brief an die BR-Redaktion
Von Dr. Gudrun Eussner
Meine verrückte türkische Hochzeit, die andere Multi-Kulti-Klamotte des Daniel Speck, Bräutigam Götz konvertiert darin zum Islam und möchte ein richtiger Türke werden, der beste Fernsehfilm des Jahres 2006, wird dort nicht genannt, man könnte die Leser sonst überfordern. Daniel Specks modernes Märchen mit seinen intelligenten Dialogen und dem hinterlistigen Charme der Figuren ist ein Glücksfall im deutschen Fernsehen, schreibt die rowohlt Medienagentur über den Autor, der für seinen Kitsch mit Preisen nur so überhäuft wird: „Bestes Drehbuch“ (nominiert), Preis der Jury, beim Fernsehfilm-Festival in Baden-Baden 2007, 3sat-Zuschauerpreis 2007, 43. Grimme-Preis 2007, Civis-Preis (nominiert), Bayerischer Fernsehpreis für das beste Drehbuch.
Eine türkische Frau ist wie ein verpackte CD. Machst du sie auf, musst du sie kaufen“), wie er zum Islam übertritt, sich beschneiden lässt („ist doch nur ein Stück Haut“) und sein Geschäft zum Spottpreis einem Schwager verkauft, ist überaus amüsant erzählt.
Der Islam kommt dort so vor, wie ihn unsere Politiker und Medien gern hätten: Und das mit der Religion? „Machen wir doch nur für die anderen.“ Nebenbei erfährt man von Rowohlt, daß die WELT ein Blatt sei, das kaum der Multikulti-Ideologie verdächtig ist.
Da ist man, in Deutschland politisch korrekt, schnell beim Rassismusverdacht, dem sich die Eltern doch wohl nicht aussetzen wollen? Man wird sofortest auf die von Wolfgang Benz & Co. polierte Schiene Antisemitismus und Islamophobie gesetzt, beide angeblich gleichermaßen Rassismus, und ab geht´s zum bayerischen Christkindlmarkt!
1001 Geschichte. Forum, 17. Dezember 2010