Quotendebatte: Deutschland sucht die Superfrau

Von Georg Meck

„Wo sind die Heldinnen der Wirtschaft? Die strahlendste Chefin kommt aus dem Maschinenbau und liebt Thomas Mann. Eine unschlagbare Mischung.“  –

Jemand wie sie hat es nicht nötig, im Pulk zu Fototerminen ins Kanzleramt zu fahren, quasi zum Wettbewerb „Deutschland sucht die Superfrau“. Zumal sie dort hätte der Kanzlerin widersprechen müssen. Das kommt selten vor, im Grunde nie. In der Frauenfrage schon. „Die Quote ist beschlossen, die Quote kommt“, hat Angela Merkel vor den weiblichen Führungskräften bekräftigt. Leibinger-Kammüller, CDU-Mitglied seit jungen Tagen, bewundert die Bundeskanzlerin für ihre Regierungskünste („eine gescheite Frau“) – an dem Punkt aber kämpft sie im anderen Lager, und zwar vehement. Die Quote diskriminiert aus ihrer Sicht Frauen, die es aus eigener Kraft geschafft haben. „Wer will schon Quotilde sein?“, spottet die Trumpf-Chefin. Und stellt sich gegen die offizielle Regierungslinie, als Verbündete ausgerechnet von Betriebsrats-Chefs quer durch die Großkonzerne im Dax, die im Moment eifrig Briefe nach Berlin schreiben, um die 30-Prozent-Quote für Aufsichtsräte noch abzuwenden. Durch eine starre Quote würden die Mitarbeiter nicht angemessen repräsentiert, argumentiert etwa Michael Brecht, der von den Arbeitnehmern gestellte stellvertretende Aufsichtsratschef von Daimler. Die Fabriken sind eben nicht zu 30 Prozent weiblich – nicht im Automobilbau, nicht in der Chemie, auch nicht im Maschinenbau der Leibingers.“
„Jemand wie sie hat es nicht nötig, im Pulk zu Fototerminen ins Kanzleramt zu fahren, quasi zum Wettbewerb „Deutschland sucht die Superfrau“. Zumal sie dort hätte der Kanzlerin widersprechen müssen. Das kommt selten vor, im Grunde nie. In der Frauenfrage schon. „Die Quote ist beschlossen, die Quote kommt“, hat Angela Merkel vor den weiblichen Führungskräften bekräftigt. Leibinger-Kammüller, CDU-Mitglied seit jungen Tagen, bewundert die Bundeskanzlerin für ihre Regierungskünste („eine gescheite Frau“) – an dem Punkt aber kämpft sie im anderen Lager, und zwar vehement. Die Quote diskriminiert aus ihrer Sicht Frauen, die es aus eigener Kraft geschafft haben. „Wer will schon Quotilde sein?“, spottet die Trumpf-Chefin. Und stellt sich gegen die offizielle Regierungslinie, als Verbündete ausgerechnet von Betriebsrats-Chefs quer durch die Großkonzerne im Dax, die im Moment eifrig Briefe nach Berlin schreiben, um die 30-Prozent-Quote für Aufsichtsräte noch abzuwenden. Durch eine starre Quote würden die Mitarbeiter nicht angemessen repräsentiert, argumentiert etwa Michael Brecht, der von den Arbeitnehmern gestellte stellvertretende Aufsichtsratschef von Daimler. Die Fabriken sind eben nicht zu 30 Prozent weiblich – nicht im Automobilbau, nicht in der Chemie, auch nicht im Maschinenbau der Leibingers.“  –  Zum Artikel:
 
http://www.faz.net/aktuell/beruf-chance/quotendebatte-deutschland-sucht-die-superfrau-13229900.html?printPagedArticle=true#pageIndex_2
Kommentar GB:
Der Artikel gibt einen guten Einblick in das Milieu des Besitzbügertums, in dem es nicht um das geht, was im Angestelltenmilieu `Karriere` genannt wird, sondern darum, ein Unternehmen, also eine Institution, die zum Zweck der Kapitalverwertung geschaffen wurde, unter Wettbewerbsbedingungen zu erhalten, erfolgreich zu führen und weiter zu entwickeln. Die hierfür notwendige Handlungslogik ist von der Betriebswirtschaftslehre (Business Administrations) entwickelt worden.
Und in dieser geht es eben nicht um das im Grunde lächerliche und neidgetriebene Quotengerede als Teil des weiblichen Angestelltenbewusstseins.
Sie wollen doch sämtlich nichts anderes als nicht begründbare Sondervorteile (rechtliche Privilegien und ökonomische Subventionen) zu Lasten konkurrierender Männer!
Und dafür wird gelogen, dass sich die Balken der ganzen Republik biegen.
 
Es ist deshalb vollkommen folgerichtig, wenn Frau Leibinger-Kammüller von der Quotenpolitik nichts hält. Man kann ihr darin nur zustimmen. Wäre eine Frau wie sie nicht in der Lage, diesen Quotenschwindel zu durchschauen, dann müßte man sich um das Unternehmen Sorgen machen. Muß man aber nicht.
 
 
 
 
 
 
 

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