Konzentration im Kapitalismus: Ein Blick auf Thomas Pikettys „Capital in the 21st century“

Von Jakob Kapeller

„Thomas Piketty legt mit seinem provokant betitelten Buch ein innovatives Werk mit beachtlicher politischer und sozialer Sprengkraft vor. Aufbauend auf akribischen empirischen Vorarbeiten wird darin die Geschichte von Reichtum, Vermögen und Kapital auf gänzlich neue Weise beleuchtet. Zurecht wird diesem Werk deshalb weltweit eine Aufmerksamkeit gewidmet wie schon lange keinem ökonomischen Fachbuch mehr zuvor. Es bleibt zu hoffen, dass dies auch für die wirtschaftspolitische Praxis der Fall sein wird.

Wenn Piketty über Kapital oder Vermögen spricht, dann meint er nicht nur eine ökonomische Bestandsgröße, sondern auch eine soziale Ordnungsdimension sowie einen gesellschaftlichen Machtfaktor. Die zentrale Aussage des Pikettyschen opus magnum beruht auf einer Analyse langfristiger Verteilungstendenzen. Im Fokus steht dabei der relative Anstieg des zunehmend konzentrierten Gesamtvermögens im Vergleich zum Nationaleinkommen.“  –  Zum Artikel

http://blog.arbeit-wirtschaft.at/pikettys-capital-in-the-21st-century/

und

http://blog.arbeit-wirtschaft.at/ungleichheit-und-lbs-als-krisenursache/

http://blog.arbeit-wirtschaft.at/erbschaften-der-gesellschaft-der-ungleichen/

Und hier eine kritische Rezension des Buches von Piketty – von H. Flassbeck & F. Spieker:

http://www.flassbeck-economics.de/thomas-piketty-und-die-kapital-einkommens-relation-much-ado-about-nothing/

sowie von Robert Misik:

http://le-bohemien.net/2014/07/03/das-ereignis-piketty/

Und zur aktuellen Lage:

http://www.fr-online.de/meinung/zentralbanken-riskante-geldschwemme,1472602,27648334.html

Kommentar GB: Die Fiskalpolitik ist politisch-rechtlich blockiert worden („Schuldenbremse“, „Fiskalpakt“). Das war und das ist aus kreislauftheoretischer Sicht ein schwerer, ein sehr schwerer Fehler. Staatliche Nachfrage kann daher auch dann nicht wirksam werden, wenn es einen riesigen, nicht nachgefragten Überschuß ( = Surplus; meist schief als Ersparnisse bezeichnet) gibt, der für mehr Wachstum investiert werden müßte, und sei es vermittelt über den Staatshaushalt, der aber wegen fehlender Nachfrage nicht investiert werden kann, weil unter diesen Umständen die abstrakte Profitabilität nicht gegeben ist. Und die entscheidet im Kapitalismus über alles. Die Geldpolitik kann in dieser Situation keine Lösung bringen, weil durch sie – abgesehen von  Aktienmärkten – keine Nachfrage nach Konsum- und Investitionsgütern entsteht. Und dieser Nachfragemangel, der selbstverständlich mit der Verteilung im Zusammenhang steht, der blockiert das Wachstum, oder richtiger: die Akkumulation des Kapitals,  und schreibt so die Stagnation fest. Die Krise ist nicht vorüber, sondern dauert an, und sie wird voraussichtlich wiederum manifest werden:

http://wirtschaftsblatt.at/home/nachrichten/international/3829466/Bank-fur-Internationalen-Zahlungsausgleich-warnt-vor-neuen

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