Deflationsgefahr im Euroraum

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Schwaches Wachstum und Deflationsgefahr im Euroraum – letzte Hoffnung EZB?

„Nach den enttäuschenden (vorläufigen) Wachstumsraten des BIP in der Europäischen Währungsunion (EWU) im ersten Quartal 2014 [PDF – 148 KB] – das saisonbereinigte BIP stieg in der Eurozone insgesamt nur um 0,2 Prozent im Vergleich zum Vorquartal – und dem erneut schwachen Anstieg der Preise (die jährliche Inflationsrate lag im April 2014 bei 0,7 Prozent und bei nur 0,5 Prozent im März [PDF – 119 KB]) dürfte auch notorischen Optimisten klar sein, dass von einer durchgreifenden Verbesserung der Lage in der Eurozone keine Rede sein kann.[1] Da die Inflationsrate im Euroraum inzwischen weit entfernt von der Zielmarke der Europäischen Zentralbank (EZB) von nahe 2 Prozent jährlich und schon seit mehreren Monaten im Bereich unter 1,0 Prozent liegt, den die EZB als „Gefahrenzone“ einstuft, da zudem in einigen Euroländern (Griechenland, Zypern, Portugal, Slowakei) das Preisniveau bereits fällt, erhöht sich der Druck auf die Zentralbank, über „unkonventionelle“ geldpolitische Maßnahmen nachzudenken, zumal auch die Aufwertung des Euro in den letzten eineinhalb Jahren Probleme bereitet.[2] Von Günther Grunert[*]. “  Zum Artikel:
http://www.nachdenkseiten.de/?p=21914
http://tautenhahn.blog.de/2014/06/04/mehr-zinsen-mehr-schuldner-akzeptieren-18590048/
http://www.spiegel.de/wirtschaft/soziales/zinsentscheid-der-ezb-draghi-plant-minus-vor-zinssatz-a-973406.html
http://www.huffingtonpost.de/ansgar-belke/oekonomisches-neuland-neg_b_5444189.html?utm_hp_ref=germany
http://www.huffingtonpost.de/ansgar-belke/ezb-zinssenkung-folgen_b_5444046.html?utm_hp_ref=germany
Kommentar GB:
Erst ist die Fiskalpolitik durch „Schuldenbremse“ und „Fiskalpakt“ auf der Ausgabenseite blockiert worden. Man meinte, functinal finance sei nicht nur überflüssig, sondern sogar schädlich. Allein die spontanen Marktprozesse sollten alles zum Besten regeln. Aber das haben sie nicht getan. Denn da gibt es noch makroökonomische Kreisläufe. Und an denen – samt ihrer Logik – kommt niemand vorbei, weder ein Neoklassiker noch ein Jurist, und das Besitzbürgertum ebenso wenig.
Nun ist die allein verbliebene Geldpolitik so gut wie am Ende, weil ihre Mittel erschöpft sind. Alles hängt in Europa ab vom EZB-Chef Draghi, und der dürfte deshalb einsam, ratlos und von Verzweiflung erfüllt sein, nicht zuletzt, weil vermutlich ahnt, dass seine monetaristische Geldtheorie falsch ist. Ihm gilt hier mein Mitgefühl. Denn die Geldpolitik greift nicht mehr. Es wird mangels Nachfrage weiterhin nicht investiert, und die gesellschaftlichen Überschüsse (die sogenannte Ersparnisse) liegen weiterhin brach. Aber wo keine Profite mehr entstehen können, da gibt es auch keinen Zins. Das Akkumulationsspiel der Ökonomie ist zunächst einmal unterbrochen, wer weiß, für wie lange, und womöglich ist es ganz vorbei. So, wie das bekannte Spiel ´Monopoly´ einen Anfang, aber auch ein Ende hat. Was jetzt gebraucht wird, das ist eine Alternative.
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 

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