05.10.2015
Lennart Simonsson und Julia Wäschenbach
„Für ihren großen Auftritt muss Sara Danius nur wenige Schritte aus ihrem prachtvollen Büro in der Stockholmer Altstadt heraustreten. Doch dann schaut für einen Augenblick alle Welt auf die 53-Jährige – um zu erfahren, wer der diesjährige Literaturnobelpreisträger ist. Nervös sei sie nicht, „aber ein bisschen angespannt“, sagt Danius. „Wenn man die Tür öffnet, ist das wie ein Blitzlichtkrieg.“ „
„Wann das Geheimnis genau gelüftet wird, steht noch nicht fest. Die Schwedische Akademie verrät nur, dass es einer der beiden kommenden Donnerstage (8. oder 15. Oktober) sein wird. Doch klar ist jetzt schon: Es ist ein historischer Moment. Denn zum ersten Mal in ihrer langen Geschichte hat die Akademie eine Frau an ihrer Spitze. Und deshalb verkündet in diesem Jahr auch zum ersten Mal eine Frau den Preisträger der berühmten Auszeichnung. Aber ob die Wahl der Jury zu dieser Premiere auch auf eine Frau fällt?
In der Stockholmer Literaturszene ist eine jedenfalls mal wieder hoch im Kurs. „Mein spontaner Gedanke ist, dass Swetlana Alexijewitsch gute Chancen haben könnte“, sagt Jens Liljestrand, Kulturredakteur beim „Expressen“. Wo man sich in den Tagen vor der Vergabe auch umhört: Viele Experten tippen auf die 67-jährige Weißrussin.„Seit einigen Jahren drehen sich die Gerüchte nun um sie“, meint auch Susanna Romanus vom Verlag Norstedts. „Schon vor zwei Jahren, als Alice Munro den Nobelpreis bekam, waren sich hier viele sicher, dass Alexijewitsch ihn bekommen würde.“ “
Zum Artikel:
http://www.weser-kurier.de/deutschland-welt/deutschland-welt-vermischtes_artikel,-Der-Literaturnobelpreis-wird-weiblicher-_arid,1221238.html
Kommentar GB:
Der Nobelpreis für Literatur wird von einer Jury vergeben. Es gibt jeweils ein literarisches Werk, es gibt gewisse Qualitätskriterien, die sich aber einer Meßbarkeit unvermeidlich entziehen, es gibt Bewertungen und Empfehlungen, und dann gibt es eine Entscheidung eines Gremiums. Und die ist für die interessierte Öffentlichkeit manchmal nachvollziehbar, manchmal auch nicht.
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