„Kampf gegen Islam“: Muslime fordern Klarstellung nach Mikl-Leitner-Aussage

In einem Interview hatte Niederösterreichs Landeshauptfrau gesagt, es brauche Maßnahmen „im Kampf gegen den Islam“. Die Islamische Glaubensgemeinschaft zeigt sich besorgt.

 

„Die Islamische Glaubensgemeinschaft (IGGÖ) zeigt sich empört über eine Aussage von Niederösterreichs Landeshauptfrau Johanna Mikl-Leitner (ÖVP). (…) Man befinde sich in einer herausfordernden Zeit und es brauche konkrete Maßnahmen „für den wirtschaftlichen Aufschwung als auch im Kampf gegen den Islam“. Das Interview wurde auch in der ZiB1 am Sonntag gebracht.

„Eine derartige Formulierung ist nicht nur pauschal und abschätzig, sondern stellt einen direkten Angriff auf die Würde der mehr als 700.000 Muslim:innen in Österreich dar“, schreibt IGGÖ-Präsident Ümit Vural auf der Website der Vertretung der österreichischen Muslime. Eine solche Aussage setze Muslime in Österreich einer direkten Gefahr von Angriffen und Anfeindungen aus. Sollte es sich allerdings um einen Versprecher gehandelt haben, „erwarte ich im Namen der Muslim:innen in diesem Land eine klare und unmissverständliche Richtigstellung“, so Vural. „Andernfalls stellt diese Aussage eine gefährliche Grenzüberschreitung dar, die Muslim:innen in Österreich pauschal diffamiert, diskriminiert und weiter zur Zielscheibe von Hass und Gewalt macht.“

Daraufhin beugt sich Mikl-Leitner:

„In einem Statement schrieb Mikl-Leitner: „Selbstverständlich geht es um den politischen Islam. Seit Jahren setze ich mich konsequent gegen die Radikalisierung durch den politischen Islam ein. Gegen jene, die Religion für politische Zwecke missbrauchen.“ (…)

https://www.diepresse.com/19228517/kampf-gegen-islam-muslime-fordern-klarstellung-nach-mikl-leitner-aussage

 

Kommentar GB:

Man beachte die Formulierungen und den Tonfall, den Ümit Vural hier angeschlagen hat:

er äußert sich unter der unausgesprochenen, aber als selbstverständlich gültig angesehenen Voraussetzung, nämlich:

daß der Islam herrscht – und niemals beherrscht wird.

Und Frau Mikl-Leitner beugt prompt die Knie und unterwirft sich.

Genau an dieser Stelle wäre offensiver Widerspruch fällig gewesen, und zwar gerade trotz der ausgesprochenen Drohungen.

Denn es geht eben nicht um den sogenannten politischen Islam, den es gar nicht gibt, weil der Islam als solcher immer schon politisch ist,

sondern es geht um Doktrin und Praxis des Islam, so wie er uns geschichtlich bekannt ist, und um eine sachkundig-kritische Bewertung.

Wie diese Bewertung ausfallen muß, nämlich negativ, das zeigt bereits die oben von muslimischer Seite ausgesprochene Drohung.

 

08.01.2025

Kommentar Hartmut Krauss:

https://www.facebook.com/profile.php?id=100017572484031

 „Kampf gegen den Islam“ versetzt Österreichs Islamfunktionäre in perfide inszenierte Aufregung

 

In Österreich hat eine sowohl inhaltlich als auch politisch-strategisch im Grunde völlig zutreffende Aussage der niederösterreichischen  Landeshauptfrau Johanna Mikl-Leitner (ÖVP) als Auslöser für eine ebenso wahrheitswidrige wie anmaßende und einmal mehr entlarvende Empörungskampagne der dortigen Muslimverbände gewirkt. Man befinde sich in einer herausfordernden Zeit, so Mikl-Leitner, und es brauche konkrete Maßnahmen „für den wirtschaftlichen Aufschwung als auch im Kampf gegen den Islam“.

Eine derartige Formulierung sei nicht nur pauschal und abschätzig, sondern stelle einen direkten Angriff auf die Würde der mehr als 700.000 Muslime in Österreich dar, schrieb daraufhin der IGGÖ-Präsident Ümit Vural auf der Website der Vertretung der österreichischen Muslime. Ein weiterer Islamfunktionär forderte von Mikl-Leitner gar eine klare Entschuldigung, die an ebenso prominenter Stelle im ORF ausgestrahlt werden soll.

Damit stellen diese Islamfunktionäre die realen Gegebenheiten völlig auf den Kopf. Denn es ist ganz im Gegenteil gerade die Festsetzung und erweiterte Reproduktion islamisch regulierter Sozialmilieus in europäischen Ländern wie Österreich und Deutschland, die ihrerseits die säkular-demokratische Lebensordnung bedrohen und zersetzen sowie mit ihrer vormodern-rückschrittlichen Herrschaftskultur die Würde der aufgeklärten Europäer angreifen und beleidigen. Obendrein sind es primär zugewanderte Muslime, die mit ihren Gewalttaten nichtmuslimische Bürgerinnen und Bürger bedrohen, töten und verletzten und nicht etwa umgekehrt.

Mikl-Leitner wiederum reagierte auf die scharf zu kritisierende Anmaßung der Islamfunktionäre mit einem nunmehr inhaltlich falschen Zurückweichen: „Selbstverständlich geht es um den politischen Islam. Seit Jahren setze ich mich konsequent gegen die Radikalisierung durch den politischen Islam ein. Gegen jene, die Religion für politische Zwecke missbrauchen.“

Damit beugt Frau Mikl-Leitner prompt die Knie, unterwirft sich tendenziell mit ihrer falschen Missbrauchsthese den Islamfunktionären und weicht einer konsequenten und offensiven Auseinandersetzung mit dem Islam und seiner Anhängerschaft aus.

Denn es geht eben gerade nicht um den sogenannten politischen Islam, den es gar nicht gibt, weil der Islam als solcher immer schon politisch ist, sondern es geht um die objektiv vorliegende Doktrin und Praxis des Islam, so wie er uns in Geschichte und Gegenwart bekannt ist, und um eine sachkundig-kritische Bewertung.

 

 

 

 

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