Ukraine-Krieg: Stimmung in den USA kippt, Biden steht unter Druck

06. August 2023 Bernd Müller

Erfolge in der Ukraine wären nötig, bleiben aber aus.

Das hat Folgen für Wahlkampf und öffentliche Meinung in den USA.

Sind die Ukrainer dafür selbst verantwortlich?

https://www.telepolis.de/features/Ukraine-Krieg-Stimmung-in-den-USA-kippt-Biden-steht-unter-Druck-9235555.html?seite=all

Kommentar GB:

Ihre geopolitischen und geostrategischen Ziele im Hinblick auf eine Spaltung Eurasiens und die Formierung der EU im Sinne der US-Außenpolitik haben die USA mittels ihrer NATO-Militärpolitik bereits erreicht, auch ihre geoökonomischen Ziele (teures US-Fracking-Gas anstelle preisgünstigen russischen Gases) sind – unter Einschluß offiziell bisher ungeklärter Geheimoperationen – zu Lasten Rußlands und insbesondere Deutschlands bereits erreicht worden (NordStream2).

Der Ukraine-Konflikt kann militärisch höchstwahrscheinlich nicht zu Lasten Rußlands entschieden werden, verschlingt aber immense finanzielle, sachliche und personelle Mittel und wird, falls der Konflikt weiter schwelt, zu einem Faß ohne Boden. Da es für die USA und die EU letztlich und jenseits von Prinzipienreiterei von kaum einer Bedeutung ist, wo nun die Grenzen der Ukraine verlaufen, macht es keinen Sinn, einen nunmehr perspektivlosen Konflikt nicht zu beenden. Die Krim hat wegen des  russischen Flottenstützpunkts sicherlich eine geostrategische Sonderrolle, dies aber für beide Seiten. Daran zu rühren birgt das Risiko eines sofortigen Großkonflikts zwischen Rußland und den USA  bzw. der NATO in sich, und ein solches unkalkulierbares Risiko wird wohl eher vermieden als gesucht.

In einer Kosten und Nutzen abwägenden Betrachtung aus US-amerikanischer Sicht spricht daher immer mehr für eine Beendigung des militärischen Konflikts; mindestens für einen Waffenstillstand. Militärökonomisch wäre damit der weitere Werteverzehr gestoppt, während der angestrebte Nutzen – einschließlich des rüstungswirtschaftlichen Nutzens – bereits eingetreten ist. Außerdem, und das ist geopolitisch von zentraler Bedeutung, böte ein Waffenstillstand Gelegenheit, sich dem US-Hauptrivalen zuzuwenden, nämlich China.

Der Kollateralschaden Ukraine kann aus US-Sicht der EU überlassen werden. Das wäre nicht einmal neu, denn die Kollateralschäden der US-Nahostpolitik (Irak, Syrien, Afghanistan, etc.) sind ebenfalls auf diese Weise Europa überlassen worden, nämlich insbesondere durch die resultierende Migration. Zu diesen Push-Faktoren treten die von den Europäern selbst verantwortete Pull-Faktoren hinzu (Rechts- und Sozialpolitik).

In Washington muß jetzt ein Schwenk zum Waffenstillstand erfolgen; die EU und Kiew werden dem folgen oder folgen müssen.

Zugleich aber öffnet sich in der afrikanischen Sahel – Zone, im Niger, ein neues Kriegspanorama, das mit der Herausbildung der geopolitischen BRICS-Gruppe, damit der dialektischen Kehrseite der US-Geopolitik, in einem mehr oder minder engen Zusammenhang steht.

Siehe hierzu aktuell:

https://www.faz.net/aktuell/politik/thema/niger

https://www.faz.net/aktuell/politik/ausland/nach-putsch-algerien-lehnt-militaerische-intervention-in-niger-ab-19083661.html

Der Putsch in Niger ist eine Katastrophe für Frankreich

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Frankreich muß gehen! Es lebe Niger!

 

 

 

 

 

 

 

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