Inflation ohne Ende

Dienstag, 06. Juni 2023

Während die Verbraucher unter den Preiserhöhungen stöhnen, bemühen sich Wirtschaftswissenschaftler, das Problem argumentativ zu relativieren.

„Wenn die Bürger unsere Fehler gar nicht verstehen, werden sie uns ihretwegen auch keine Vorwürfe machen.“ So kalkulieren wohl einige Politiker. Zur Erklärung der hohen Inflation, die immer mehr Menschen zunehmend an die Substanz geht, greifen sie daher mehr und mehr auf verbale Taschenspielertricks zurück. Die Allzweckwaffe Zinserhöhung scheint nicht die gewünschte Wirkung zu zeigen. Nun hat man die Kerninflation als Verursacher entdeckt. Welchen Nutzen hat das für die Verbraucher oder zumindest für die Erkenntnis der Realität? Offenbar scheint der Begriff ein statistischer Kniff zu sein, um den Verbrauchern zu vermitteln: „Es ist alles gar nicht so schlimm. Ihr bildet euch das nur ein.“ Zur Kerninflation nämlich werden steigende Lebensmittel- und Energiepreise gar nicht gezählt. Gehören diese somit zur „Randinflation“ und sind weniger schmerzhaft? Während Äpfel, Brot und Öl bald unerschwinglich werden, können sich Bürgerinnen und Bürger damit beruhigen, dass die Zahlen gar nicht mehr so katastrophal aussehen, wie sie es schon einmal waren.

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