Migration: Die vergessene Krise

Folgen durchziehen die gesamte Gesellschaft

Von Gastautor

Mi, 16. November 2022

Aus den Augen, aus dem Sinn. Im Zuge diverser Krisen entwickelt sich die Migrationsproblematik zu einem kaum thematisierten Hintergrundrauschen. Währenddessen nähern sich die Migrationszahlen wieder Rekordniveau und die Aufarbeitung bisheriger Fehler unterbleibt. Von David Boos

„(…) Bemerkenswert ist dabei, dass mit dieser Abhängigkeit vom moralischen Imperativ, der seit 2015 jedwede Form der Immigration gebietet, die Abschaffung der letzten Reste realpolitischer Empirie einherging. Ähnlich wie die vielzitierte Wissenschaft begab sich die Politik auf einen Pfad, der sich weniger auf die Auswertung von Erfahrungswerten konzentrierte als vielmehr auf die Entwicklung von Prognosen. Das liebste Steckenpferd der Politik, die Klimawissenschaft, orakelt bereits seit mehreren Jahrzehnten über den bevorstehenden Klimakollaps, nur um letztlich immer wieder von der Natur eines Besseren belehrt zu werden. Früher hätte dies zu einer Hinterfragung der Hypothese geführt, nun aber bedeutet es lediglich, dass Computermodelle mit anderen Zahlen gefüttert werden, sodass andere möglichst verheerende Szenarien errechnet werden.

Ähnlich verhält sich die Politik im Fall der Migration. Die Tatsache, dass zwei Drittel der als Syrer eingereisten Männer bis heute Hartz IV beziehen, ist kein Grund, die ursprünglichen Erwartungshaltungen zu hinterfragen, sondern höchstens, Einheimische mangelnder Integrationshilfe zu beschuldigen, oder – momentan besonders populär – es einfach gar nicht erst zu thematisieren. Einmal gemachte Fehler dürfen nicht hinterfragt oder gar revidiert werden, so gilt auch heute wieder: „Vorwärts immer, rückwärts nimmer“. “ (…)

 

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