Wer fragt, gewinnt: Auswege aus endlosen Gender-Diskussionen

Es ist nicht möglich, mit der Genderlobby über Sinn und Unsinn von Gendersprache ein produktives Gespräch zu führen. Oder vielleicht doch?
Claudia Wirz 25 Kommentar
https://www.nzz.ch/feuilleton/genderlobby-und-gendersprache-wer-fragt-gewinnt-ld.1570588
Kommentar GB:
Wichtig ist hier die Einsicht, daß es um viel mehr geht als um einen Sprachfomalismus:
„Dieser bemerkenswerte, aber medial eher stiefmütterlich behandelte Entscheid zeigt, dass es bei der Gendersprache um mehr geht als um einen lästigen Sprachformalismus. Es geht um die Demokratie. Parlamentsmitglieder sind in freien Wahlen gewählt und sollen an keine Instruktionen der politischen Mehrheit gebunden sein.
Was würde es bedeuten, wenn es anders wäre? Wenn die politische Mehrheit der Minderheit ihre Sprachregelung aufzwingen und nicht genehm formulierte Vorstösse systematisch von der materiellen Behandlung ausschliessen könnte? Für die Minderheit gäbe es unter solchen Umständen nur zwei Möglichkeiten: sich dem Sprachdiktat der Mehrheit zu unterwerfen oder zu schweigen. Mundtote oder hörige Parlamentarier aber sind der Ruin der Demokratie.
So betrachtet lässt die Unerbittlichkeit der Gemeinderatsmehrheit tiefe Einblicke in deren Demokratieverständnis zu. Ausgerechnet jene Kreise, die sonst nicht genug von Toleranz, Diversität und Inklusion sprechen können, versuchen auf diese indirekte Weise den politischen Gegner auszubremsen. Toleranz mit den Gleichgesinnten – Intoleranz gegenüber allen anderen.“ (…)
 

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