Ammoniumnitrat, Drogenhandel, Geldwäsche

Die Umtriebe des Hizbullah in Deutschland reichen tief in die Clan-Kriminalität hinein
Seit drei Monaten besteht für die Organisation ein Betätigungsverbot in Deutschland. Das hat vor allem innenpolitische Gründe. Allerdings hatte die Terrorgruppe auch in Deutschland Material gelagert, aus dem Sprengladungen hergestellt werden sollten.
Christoph Prantner, Berlin 11 Kommentare 07.08.2020
https://www.nzz.ch/international/umtriebe-der-hizbullah-reichen-tief-in-die-clan-kriminalitaet-ld.1570169
Kommentar GB:
Ein insgesamt sehr lesenwerter und ausführlicher Artikel; bemerkenswert daran ist nicht zuletzt, das sich der deutsche Sicherheitsapparat über den Charakter dieser Organisation erfreulicherweise durchaus klar zu sein scheint:
„Der militärische Arm der libanesischen Organisation wird seit 2013 von der EU als Terrorgruppe geführt. Ende 2019 forderte der Bundestag auch, alle anderen Aktivitäten des Hizbullah in Deutschland zu verbieten – insbesondere diejenigen, die mit Geldwäsche und Terrorfinanzierung im Zusammenhang stehen könnten. Innenminister Horst Seehofer erliess am 30. April ein Betätigungsverbot für Hizbullah-nahe Vereine und Einrichtungen. Gleichzeitig rückten in Berlin, Bremen und Nordrhein-Westfalen Hunderte Polizisten aus, um Razzien in Moscheen, Gebetshäusern, Privatwohnungen und Büros von Funktionären der «Partei Gottes» durchzuführen. Der Verfassungsschutz schätzt die Zahl der Hizbullah-Sympathisanten in Deutschland auf rund tausend Personen.
Als Treffpunkte der Aktivisten gelten unter anderem die Al-Irshad-Moschee in Berlin, die Al-Mustafa-Gemeinschaft in Bremen, das Imam-Mahdi-Zentrum in Münster und die Vereinsräume der Gemeinschaft libanesischer Emigranten in Dortmund.“ (…)
Auffällig ist allerdings, daß Politik und Presse dieses offensichtlich schwere und selbstverschuldete Problem mehr oder minder dethematisieren. Warum? Nun, weil es relevant ist, und in der Öffentlichkeit sollen statt dessen Scheinkämpfe und Schattenboxen stattfinden, um die öffentliche Aufmerksamkeit abzulenken, nach dem Motto: „Hau den Lukas!“, damit sie keinesfalls die eigentlichen, die kritischen Themen aufgreift. So funktioniert Desinformation.
 

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