Bevölkerungswachstum

„Ein politisch heikles Thema“

Die Demographie-Forscherin Alisa Kaps über die Weltbevölkerungskonferenz, schwierige Gespräche mit afrikanischen Regierungschefs, Gegenwind von Abtreibungsgegnern und darüber, wie Rechtspopulisten das Thema Bevölkerungswachstum besetzen.

Alisa Kaps ist Wissenschaftlerin am Berlin-Institut für Bevölkerung und Entwicklung und beschäftigt sich hauptsächlich mit den demografischen Herausforderungen in Subsahara-Afrika.
kaps@berlin-institut.org


https://www.faz.net/aktuell/politik/ausland/bevoelkerungswachstum-ein-politisch-heikles-thema-16481923.html
Kommentar Hartmut Krauss:

Kurze Anmerkung:

„Nicht die afrikanischen Länder treiben den Klimawandel, sondern wir im globalen Norden mit unserem Konsum und Lebensstil.“

Diese Aussage im FAZ-Interview mit Alisa Kaps entspricht nicht  den Tatsachen.

An der Spitze des Gesamtvolumens der CO2-Emissionen steht China, an zweiter Stelle die USA, an dritter Stelle Indien, an sechster Stelle Deutschland, dicht gefolgt von dem Iran, Südkorea und Saudi-Arabien.

Länder wie Indonesien, Brasilien, Mexiko, Südafrika und die Türkei rangieren noch vor Australien, Großbritannien, Italien , Polen und Frankreich.

https://de.wikipedia.org/wiki/Liste_der_gr%C3%B6%C3%9Ften_Kohlenstoffdioxidemittenten

Und nochmal mit Nachdruck, gerne auch zum Mitschreiben für die Handzettel der nächsten FfF-Demos:

An der Spitze der Pro-Kopf-C02-Emissionen liegen die ultrareaktionären und extrem menschenrechtsfeindlichen arabischen Ölrentenmonarchien. Ganz vorne Katar mit 30,77 Tonnen. Dahinter die Vereinigten Arabischen Emirate, mit 20,69 Tonnen und Saudi-Arabien mit 16,34 Tonnen. Im Vergleich zu Katar, so hält die Statistik für 2016 fest, „ist der Pro-Kopf-CO2-Ausstoß von US-Amerikanern mit rund 15 Tonnen etwa halb so hoch und von Deutschen mit rund 8,9 Tonnen Kohlenstoffdioxid deutlich geringer.“

https://de.statista.com/statistik/daten/studie/167877/umfrage/co-emissionen-nach-laendern-je-einwohner/?fbclid=IwAR2SkN-vsh6aBTmJpL1EED2ennx29KYazrkRBaTXetFU70LIsCle2KcnjjQ

Anmerkung GB:
Die obige Anmerkung steht unter der vorausgesetzten Hypothese,  daß der CO2-Ausstoß überhaupt eine meßbare Klimaerwärmung verursacht.
https://www.berlin-institut.org/ueber-uns/mitarbeiter/alisa-kaps.html
https://www.berlin-institut.org/ueber-uns/mitarbeiter.html
https://idw-online.de/de/news717731

Weltbevölkerungstag: 7,7 Milliarden Menschen leben auf der Erde – doch eine Expertin sieht ein Ende

Aktualisiert am 11. Juli 2019, 13:59 Uhr

Die Weltbevölkerung wächst und wächst. Doch während bestimmte Regionen mit der Überbevölkerung überfordert sind, normalisiert sich das Wachstum in anderen allmählich. Die Meinung der Humangeographin Alisa Kaps vom Berlin-Institut für Bevölkerung und Entwicklung gibt dabei Anlass zu vorsichtigem Optimismus.


https://web.de/magazine/wissen/mensch/weltbevoelkerungstag-77-milliarden-menschen-leben-erde-expertin-33831040
und
https://www.tagesspiegel.de/wissen/bildung-ernaehrung-umwelt-welche-folgen-das-bevoelkerungswachstum-hat-und-wie-es-bekaempft-werden-kann/25218444.html
Der Nairobi Summit ist am Dienstag in Kenias Hauptstadt Nairobi gestartet, tausende Experten aus mehr als 160 Ländern kommen zusammen. Was muss die internationale Staatengemeinschaft tun, um insbesondere die Länder Afrikas zu unterstützen? – Siehe hierzu:
https://www.tagesspiegel.de/wissen/weltbevoelkerungskonferenz-ich-finde-den-begriff-ueberbevoelkerung-sehr-fehlleitend/25219826.html

Afrika wächst – und die Armut nimmt zu

Afrikas Bevölkerung wächst rasant und soll sich bis 2050 verdoppeln. Eine aktuelle Studie der Gates-Stiftung rät zu mehr Geburtenkontrolle. In Äthiopien hat der Sinneswandel schon begonnen.

https://www.dw.com/de/afrika-w%C3%A4chst-und-die-armut-nimmt-zu/a-45596180

Vom Agrarstaat zum Industriezentrum

28.03.2019 – von Alisa Kaps
Äthiopien gilt in Afrika als eine Art Wirtschaftswunderland.
Für die Entwicklungsstrategie der Regierung spielt der Außenhandel eine wichtige Rolle.

https://www.dandc.eu/de/article/aethiopien-gelang-ein-beachtliches-wirtschaftswachstum-mithilfe-von-aussenhandelszuwaechsen

Zur UN-Bevölkerungskonferenz in Nairobi
Hartmut Krauss 

Heute, 16:36H.

https://www.facebook.com/profile.php?id=100017572484031

Das Wachstum der Weltbevölkerung von ca. 3 Milliarden 1960 auf aktuell ca. 7,5 Milliarden und knapp 10 Milliarden 2050 ist das eigentlich zentrale globale Problem mit folgenden wesentlichen Auswirkungsdimensionen: Umweltbelastung; sozialökonomische Belastung: Verknappung positioneller Güter (Arbeitsplätze, Ausbildungsplätze, Wohnungen, Zugang zum Gesundheitswesen etc.); Soziokulturelle Belastung: Zunahme unaufgeklärter, religiös-patriarchalischer Herrschaftskulturen; Migrationsdruck mit umfassenden negativen Folgen für die Aufnahmeländer.   

Zu Recht werden christlich-reaktionäre Kreise angeprangert, die Geburtenkontrolle, Empfängnisverhütung, legale Abtreibungsmöglichkeiten in den bevölkerungsexplosiven Ländern verteufeln. In Afrika, wie im stark christlich geprägten Kenia, ist Abtreibung zum Hassthema geworden, mit dem die Kirchen Sturm laufen – wie auch gegen Schwule und Lesben. Lokale Politiker gießen weiter Öl ins Feuer. Unterstützung kommt aber auch aus den USA, die mit dem UN-Fond seit Donald Trumps Amtsantritt über Kreuz liegen – wegen genau dieser Themen.“

Stark unterbelichtet bleibt aber in der deutschen Berichterstattung der hervorstechende Verantwortungsanteil der islamisch-patriarchalischen Herrschaftskultur für das multiproblematische Bevölkerungswachstum. So fokussiert das  Discussion paper des Berlin-Instituts für Bevölkerung und Entwicklung  zwar zutreffend die reaktionär-repressive Familien- und Sexualmoral des Vatikans sowie die Blockade-Politik der Trump-Administration, lässt andererseits aber das islamische Bollwerk gegen moderne Geschlechterbeziehungen, Gleichberechtigung, Frauenrechte etc. weitgehend ungeschoren davonkommen. Unbeachtet bleibt in diesem Zusammen zumeist der Umstand, dass die islamisch-patriarchalisch unterworfene Frau durch erwiesene Fruchtbarkeit, also durch die Geburt vieler Kinder (vor allem Söhne) im Rahmen ihrer repressiven Fremdbestimmtheit die Möglichkeit erhält, einen Zuwachs an Ehre und Anerkennung zu erzielen. So hieß es bereits bei dem bedeutenden islamischen Gelehrten Al-Gahzali:

„Eine Matte in einem Winkel des Hauses ist besser als eine Frau, die nicht gebiert. (oder) Die Beste unter euren Frauen ist jene, die viele Kinder gebiert (al-walid) und dem Manne viel Liebe bezeigt (al-wadud)“ (Akashe-Böhme 2006, S. 72)

https://www.tagesschau.de/weltbevoelkerungsgipfel-101.html

Vertiefend zur Thematik siehe auch:

https://hintergrund-verlag.de/spaetkapitalistische-systementwicklung/krauss-hartmut-ein-verdraengtes-kardinalproblem-die-ueberbevoelkerungsproduktion-in-vormodern-unaufgeklaerten-weltregionen-als-multidimensionaler-krisengenerator/

 

 

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