Sind „Gender Studies“ Wissenschaft?

28. Juni 2016, von Prof. Günter Buchholz
Die „Gender Studies“ haben sich seit den 80er Jahren des 20. Jahrhunderts als Fortführung der „Frauenforschung“ der 70er Jahre entwickelt. Sie kreisen um den zentralen Begriff des „sozialen Geschlechts“, aber dieser Begriff wird weder biologisch im allgemeinen, noch sexualwissen-schaftlich im besonderen noch soziologisch im Sinne der Rollentheorie gefaßt. 
Das ist ein erstaunlicher Befund, weil das Nächstliegende und das eigentlich zu Erwartende hier gerade nicht der Fall ist.
Meine These dazu lautet, dass:

„ “Gender“ (…) als angeblich sozialwissenschaftlicher Begriff nur dann Sinn (macht), wenn der verschwiegene Bezug auf die Homoerotik berücksichtigt wird; dieser Bezug ist in „Gender Mainstreaming“ enthalten, und das war so auch intendiert. Die Vorgeschichte und die Geschichte der Weltfrauenkonferenz von Beijing (1995) zeigt genau das. Man sagt „Gender“ oder „Diversity“ und man meint „Homoerotik“, die auf diese Art und Weise neutral angesprochen und zur Geltung gebracht werden kann. Nur das ist die sprachpolitische Funktion des Gender-Begriffs, ebenso wie die des Diversity-Begriffs.“ (1)

Die Gender Studies können insgesamt als politischer Versuch gedeutet werden, insbesondere die minoritäre weibliche Homoerotik, den Lesbianismus also, aufzuwerten und im gesellschaftlichen Bewusstsein zu normalisieren, und zugleich alles zu tun, um die Heteronormalität zu zersetzen, speziell in der Gestalt der heteronormalen Familie, aber auch in der der Männlichkeit in ihren verschiedenen Facetten, darunter speziell der der Väterlichkeit. Daher wird der Familienbegriff so umgedeutet, dass er nicht-heteronormale Gruppenbildungen einschließt (Diversität). Die Bedeutung der biologischen Fortpflanzung wird dabei bagatellisiert oder verleugnet, oder sie wird medizintechnisch oder juristisch ermöglicht, um Normalität fingieren zu können.
Die Gender Studies sind erst nach jahrzehntelanger Selbstisolation zum Thema der Kritik geworden, weil die Gender Studies zunehmend in andere Disziplinen migrieren, wofür Stellen zu schaffen sind, und diese Kritik hat nun apologetische Reaktionen hervorgerufen, die in Artikeln des „Tagesspiegels“ in Berlin veröffentlicht wurden und werden. Neben der wissenschaftlichen Auseinandersetzung geht es somit unvermeidlich um materielle Interessen.“ (…)
http://cuncti.net/geschlechterdebatte/947-sind-gender-studies-wissenschaft

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