Nach Orlando: Religiöser Fanatismus bedroht Homosexuelle weltweit

Die Vizepräsidentin des EU-Parlaments, Ulrike Lunacek, sieht im religiös motivierten Terror eine Bedrohung für Schwule und Lesben. Der Anschlag von Orlando habe gezeigt, dass diese Gruppe zu einem besonderen Hass-Objekt für Fanatiker geworden ist. Homosexuelle sehen sich jedoch nicht nur der Gewalt von Islamisten ausgesetzt. Ein klares politisches Bekenntnis und eine Rechtsordnung gegen Homophobie seien unerlässlich.

http://deutsche-wirtschafts-nachrichten.de/2016/06/16/nach-orlando-religioeser-fanatismus-bedroht-homosexuelle-weltweit/?nlid=b76115fc4d
Kommentar GB:
In der westlichen Kultur ist nicht die Toleranz gegenüber Schwulen und Lesben gefährdet, auch wenn sie anscheinend teils in Osteuropa und besonders in Rußland nicht – oder jedenfalls nicht in westlichen Graden – gegeben ist.
In der westlichen Kultur geht es nicht um Toleranz, denn die ist Lebenspraxis, sondern es geht um:
(1.) die Grenzen dieser Toleranz, die es notwendig geben muß, z. B. mit Blick auf Pädophilie,
(2.) die Einsicht in der community und in der Politik, daß mehr als Toleranz, nämlich Akzeptanz, zwar gewünscht, aber prinzipiell nicht eingefordert werden kann.
(3.) geht es darum, daß nicht fiktiv gleich behandelt werden sollte, was real, nämlich biologisch ungleich ist, z. B. mit Blick auf die Fortpflanzung und auf das Kindeswohl bei Adoptionen.
(4.) gibt es keinen Grund, nicht-heteronormal lebende Menschen oder ihre Lebensweise politisch zu fördern; es genügt völlig, sie rechtlich zu ermöglichen.
Ulrike Lunacek (Grüne) gehört selbst zur community, und es ist verständlich, daß nach dem islamistischen Angriff in Orlando (Florida/USA) jetzt Furcht um sich greift, und zwar vor genau jenen, die die Grünen in Europa willkommen heißen.
Abgesehen von dieser grünen Paradoxie führt die Forderung von Lunacek, „Homophobie“ zu verbieten und zu verfolgen, nur dazu, dass die ohnehin nicht zuletzt dank der Grünen ständig zunehmende Illiberalität weiter um sich greift, denn die Muslime, an die diese Norm faktisch adressiert ist, werden sich von dieser Norm so wenig beeindrucken lassen, wie von anderen nicht-islamischen Normen auch. Frau Lunacek hat hier offensichtlich etwas nicht verstanden.
Abgesehen davon gibt es m. E. keine Homophobie im Wortsinne, nämlich als krankhafte Furcht vor Homoerotik. Heteronormale Menschen sind daran weitestgehend desinteressiert, oder sie mögen irritiert oder amüsiert sein, verhalten sich in der westlichen Kultur aber in der Regel tolerant, oder auch kritisch, denn selbstverständlich kann es triftige und ernste Gründe geben, auch diese community zu kritisieren.
 
 
 
 
 
 

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