I am Gutmensch

[Eine Kritik der Gefühlslinken  –  GB]
„Eigentlich kann man, wenn man so einen Kommentar veröffentlicht wie ich vorgestern, die Uhr danach stellen, wann der erste linksgrüne Weltverbesserer einen auf das Elend in der Dritten Welt aufmerksam macht, an dem man durch die westliche Ausbeutung selbstredend in hohem Maße beteiligt sei. Nicht wundern bräuchte man sich da, heißt es, wenn die Menschen sich hier zu uns auf den Weg machen würden und nun sei es an uns, etwas zurückzugeben.
Ja, ein dahin gepfeffertes „Ich muss gar nix“ erscheint im ersten Augenblick egoistisch, mitunter kaltherzig. Denn in der linken Welt ist das so einfach. Da ist der gut, dessen „gut sein“ man unmittelbar erkennen kann. An Aussagen, wie solchen, dass es eben unsere verdammte Pflicht sei, die Grenzen offen zu lassen und all diese Menschen aufzunehmen. Dass wir mindestens eine Teilschuld an der Situation in den Heimatländern dieser Leute tragen. Und an dem ewigen Kampf gegen alles, was in der linken oder einfach nur politisch ahnungslosen und sich deshalb der Mehrheit anschließenden Welt irgendwie als rechts, rassistisch oder was auch immer gilt.“ (Hervorhebung GB)
http://www.rolandtichy.de/meinungen/i-am-gutmensch/
Kommentar GB:
Dieser Text bringt die tatsächlich höchst frag- und kritikwürdige Bewußtseinslage der intellektuell auf den Hund gekommenen Gefühlslinken, und eine andere gibt es kaum noch, sehr gut kritisch auf den Punkt.
Ich gehöre ja selbst durch und durch der Generation der 68er an. Aber wenn ich heute höre und lese, was vorgetragen oder gedruckt wird, und was Gefühlslinke ernsthaft für Argumente halten, Leute, die offensichtlich keinen Schimmer davon haben, was eigentlich ein Argument erst zu einem Argument macht, dann tut sich ein Abgrund auf. Der Tiefpunkt dieses Unsinns wird in dem postmodernen feministischen, im teils auch theologischen Geschwafel erreicht, das zahllose Bücher füllt. Am besten wäre es, wenn all das sofort und endgültig eingestellt würde.
Und nach dieser Zäsur wäre an die früher bereits erreichten aber politisch und kulturell verspielten Fortschritte neu anzuknüpfen.
Man schaue sich in diesem Zusammenhang an, wer in den Ländern und im Bund das Thema BILDUNG in allen Lebensphasen zu verantworten hatte und hat.
Bildung ist der Schlüssel. Und dieser Schlüssel in die falschen Hände gelangt.
Jetzt sehen wir die Ergebnisse.
Für das mündige Individuum ist es heute wichtig, sich nicht mit Pseudo-Argumenten emotional erpressen zu lassen, indem derlei schwachköpfige Zumutungen kalt gekontert werden:
„Ich muss gar nix“.
In der Tat, so ist es.
 
 
 
 

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