Das Mittelmeer und die Flüchtlingskrise

„Das ist die Schande Europas“

Mare Nostrum, Mare Monstrum: Warum sich kaum noch jemand für ertrunkene Bootsflüchtlinge interessiert – und welche Hoffnungen es für die Kulturregion Mittelmeer gibt. Ein Gespräch mit der Migrationsexpertin Heidrun Friese.

von und


http://www.tagesspiegel.de/kultur/das-mittelmeer-und-die-fluechtlingskrise-das-ist-die-schande-europas/13701766-all.html
Kommentar GB:
Unsinn.
Daß Migranten im Mittelmeer tödlich verunglücken ist nicht die Schande Europas.
Wieso sollte sie das denn sein? Das ist zurückzuweisen. Dafür gibt es keinerlei Begründung.
https://frankfurter-erklaerung.de/2016/06/polizei-schnappt-beruechtigten-fluechtlings-general/
Berechtigterweise zu fordern wäre hingegen eine kritische Auseinandersetzung mit der Afrika- und Nahostpolitik der EU und der USA. Also eine Bekämpfung der Migrationsursachen, aber mit einer selbstkritischen Wahrnehmung, und mit einem Willen zur Selbstkorrektur.
Was hier unterstellt wird ist jedoch, dass alle Grenzen geöffnet werden sollten, so wie das George Soros (mit seinen politischen Stiftungen) vorschwebt.
Aber das ist eine absurde Idee. Denn es gibt eben nicht nur die Interessen der Migranten, sondern ebenso jene der Nicht-Migranten. Und letztere haben Rechte.
Es gibt keinerlei Grund hinzunehmen, daß diese Rechte verletzt werden. Ganz im Gegenteil. –
Über:

Heidrun Friese

Flüchtlinge: Opfer – Bedrohung – Helden

Zur politischen Imagination des Fremden

Wie die Macht der sprachlichen Bilder die gesellschaftspolitischen Debatten prägt, wird in der aktuellen Diskussion über die Flüchtlinge, die Schutz in Europa suchen, so deutlich wie selten. Heidrun Friese geht den kontroversen gesellschaftlichen Imaginationen von den Geflüchteten nach: Die Figur des »Fremden« als Bedrohung artikuliert den Rassismus des Populismus und legitimiert Sicherheitspolitiken. Humanitäres, religiös-ethisches Handeln hingegen fasst Geflüchtete als Opfer, die der Hilfe bedürfen. In einer dritten Perspektive wird das Überschreiten von Grenzen zum heroischen Akt stilisiert und antikapitalistischen Kämpfen eingeschrieben.
Der Essay interveniert in diesen Schlüsseldiskurs der Einwanderungsgesellschaft und setzt diesen imaginierten Figuren des »Fremden«, die den Flüchtlingen auf je verschiedene Weise eine eigene Subjektivität absprechen, ein anderes Bild vom Flüchtling und ein anderes Verständnis von Flucht entgegen: Flucht als bewegten Ort des Politischen.

Heidrun Friese ist Professorin für Interkulturelle Kommunikation an der TU Chemnitz. Ihre Forschungsschwerpunkte umfassen u.a. (kulturelle) Identitäten und Erinnerung, postkoloniale Perspektiven, Mobilität und transnationale Praktiken, Freundschaft und Gastfreundschaft, digitale Anthropologie und Mittelmeerforschung. Bei transcript erschienen: »Die Grenzen der Gastfreundschaft. Die Bootsflüchtlinge von Lampedusa und die europäische Frage« (2014)


http://www.transcript-verlag.de/978-3-8376-3263-7/fluechtlinge-opfer-bedrohung-helden?c=752
Kommentar GB:
Langer Rede kurzer Sinn: es geht schlicht um Migration, teils, um Kriegen oder Bürgerkriegen zu entkommen, teils aus wirtschaftlichen Gründen. Das ist alles.
Es wird hierzulande gern Fremdenfeindlichkeit (Xenophobie) als Vorwurf verwendet, als ob es sich damit um etwas Böses handelte, und als ob statt dessen Fremdenfreundlichkeit (Xenophilie) angebracht sei. Aber warum denn? Das wird nicht begründet, außer durch humanitäre Motive, die ihre Berechtigung zwar haben, dies aber nicht losgelöst bzw. isoliert von der jeweiligen realen Problemlage.
Den Ureinwohnern Afrikas, der Karibik, Süd-, Mittel- und Nordamerikas ist eine nicht-xenophobe oder eine gar xenophile Haltung sehr schlecht bekommen. Dasselbe gilt für die Ureinwohner Australiens und Neuseelands. Sie alle wurden von den eindringenden Fremden versklavt, unterworfen, dezimiert, kolonisiert und sozial überschichtet.
Empirisch gibt es mit Blick auf die Neuzeit für die genannten Weltteile wenig Grund, Xenophilie für eine vernünftige Verhaltensweise zu halten, ganz im Gegenteil. Alle Erfahrungen sprechen dafür, dass große Vorsicht angebracht ist, zumindest solange, bis sich ein begründetes Vertrauen gebildet hat. Man betrachte in diesem Zusammenhang die Geschichte Japans im 19. Jahrhundert. Japan ist es seinerzeit in bemerkenswerter Art und Weise gelungen, der Herausforderung der USA konstruktiv zu begegnen, China hingegen ist das zunächst nicht, sondern erst spät im 20. Jahrhundert gelungen. Aber xenophil  waren beide Länder nicht, anders als Atahualpa, der letzte Inka, der als Dank für das Gold des Reiches von Pizarro ermordet wurde.
Ich empfehle daher, das vernünftige Leute sich ihre Lagebeurteilung nicht von naiven idealistischen  Schwärmerinnen ausreden lassen.
 
 
 
 
 

 
 

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