Wie Frauen die Wirtschaft ankurbelten – wenn man sie ließe [?]

(…) „Immer noch kommen zu viele Frauenkarrieren im Mittelmanagement ins Stocken. Wie sich das ändern ließe, hat ein Beraterteam der Boston Consulting Group unter Leitung von Partnerin Rocio Lorenzo analysiert. Die positive Botschaft: „Unternehmen könnten ihre weiblichen Talente öfter an die Spitze führen – wenn sie konsequent an einer frauenfreundlichen Kultur arbeiten“, so Lorenzo.“ (…)
„Die Analyse belegt, dass – obwohl Jahr für Jahr immer mehr Frauen Hochschulabschlüsse erwerben – die Präsenz der Frauen in Leitungsjobs in den vergangenen 20 Jahren nahezu stagniert. Lag der Anteil der weiblichen Entscheider in Spitzenämtern der Privatwirtschaft 2006 bei eins zu Hundert, ist er 2014 auf gerade mal fünf Prozent angewachsen. Zum Vergleich: Im öffentlichen Dienst halten Frauen 18 Prozent der Toppositionen.
Zum einen vergeben die Unternehmen nach zahlreichen Verschlankungsrunden weniger Führungsjobs – zum anderen setzen sich im Karrieregerangel die Männer überproportional stark durch, und zwar selbst in traditionell als weiblich geltenden Branchen wie der Gesundheitswirtschaft.
Ein wesentlicher Grund: Mit ihrer ausgeprägten Neigung zur Teilzeit werfen sich die Frauen selbst aus dem Rennen. Ausgerechnet in der karriererelevantesten Phase – zwischen dem 30. und 40. Lebensjahr – reduziert fast jede zweite Frau mit guter bis sehr guter Ausbildung ihre Tätigkeit zugunsten der Familie drastisch – und verharrt dann den Rest ihres Berufslebens in der Schmalspur-Berufstätigkeit. Einmal Babypause, immer Babypause. Frauen ohne Kinder schaffen es in Deutschland denn auch dreimal häufiger in Führungspositionen als Mütter.
Das zweite große Hindernis für den Aufstieg der Frauen ist laut BCG der mangelnde Wille vieler Unternehmen, ihre Kultur zu verändern. Das Paradoxe: In Befragungen bezeichnen fast 60 Prozent der Entscheider männlich geprägte Normen, Werte und Netzwerke in ihrer Firma als entscheidende Hürde für die Frauen. Doch nicht mal halb so viele Unternehmen, die an Maßnahmen zur Erhöhung des Frauenanteils arbeiten, wollen das schwierige Thema Kulturwandel konkret in Angriff nehmen.“ (…)
„Ohnehin bleibt die Gleichstellung der Frauen – neudeutsch Gender Diversity – ein Stiefkind der Unternehmenspraxis. Jede dritte Firma stellt die Frauenförderung öffentlich weiterhin als „weiches Thema“ dar, ohne Bezug zur Geschäftsentwicklung. Und „nicht einmal jedes fünfte Dax-Unternehmen baut visible Gender-Ziele in die Unternehmensstrategie ein“, so Lorenzo.“ (…)


http://www.manager-magazin.de/unternehmen/karriere/frauen-in-fuehrungspositionen-so-profitiert-die-wirtschaft-a-1066924-2.html
Kommentar GB:
Wieder einmal Frauenförderpropaganda, diesmal von einer BCG-Partnerin und einer Journalistin, Propaganda, die allerdings recht verkrampft wirkt und unfreiwillig offenbart, dass Frauen, sobald sie Kinder bekommen und zu Teilzeitarbeit übergehen, weil sie sich hinreichend der Familie widmen wollen, ihre Präferenzen neu ordnen und die Berufskarriere, auf die Frau Lorenzo und Frau Buchhorn fixiert sind, als zweitrangig behandeln. Dieser Präferenzenwechsel der Mütter setzt sich gegen jede Unternehmenspolitik durch, auch gegen den eingeforderten „verweiblichenden“ Kulturwandel der Unternehmen, eine Forderung, die Hilflosigkeit zeigt und ins Leere gehen dürfte.
Dass – weshalb auch immer – kinderlose Frauen sich wegen ihrer Präferenzen und ihres beruflichen Engagements und ihres Ehrgeizes ebenso wie Männer Karriere machen und machen können, Mütter mit einer Präferenz für ihre Familie aber nicht, wen kann das überraschen? Das liegt doch auf der Hand. Die Mütter dürften sich darüber sicherlich nicht wundern.
Man sieht an diesem Artikel geradezu, wie er propagandistisch gegen den Strich der Realität geschrieben worden ist, weil wieder einmal, nach Palmström, „nicht sein kann, was nicht sein darf.“
Das ist überhaupt das Leitmotiv des Feminismus, nicht nur in diesem Fall.
Dieser Kampf gegen eine mißdeutete und verkannte andere Realität, die als solche abgelehnt wird, sei sie nun eine sozialökonomische oder eine biologische, er ist ein absurder feministischer  Geschlechterkrampf.

Im übrigen ist es falsch anzunehmen und zu unterstellen, die Karriere sei gesellschaftlich wichtiger als das Mutter-Sein. Das ist schlicht ein ökonomistisches Fehlurteil. Das Gegenteil ist richtig. Um das zu erkennen muß man nur den Blick vom Geld zu den  Kindern schweifen lassen, Kinder, die in Unternehmensbilanzen bekanntlich keine Rolle spielen, ohne die aber keine Gesellschaft auskommt, es sei denn, sie wollte aussterben.
 
 

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