Vulkanausbrüche läuteten im 6. Jahrhundert eine folgenschwere Kaltzeit ein. Nun wurden die drei Ereignisse erstmals genauer datiert. Doch Rätsel bleiben.
Der Name „Lalia“ steht jedoch nicht für eine historische Tyrannin, sondern für eine Epoche. Der Klimaforscher Ulf Büntgen von der Eidgenössischen Forschungsanstalt für Wald, Schnee und Landschaft (WSL) und seine Koautoren aus anderen Ländern haben die Periode im 6. und 7. Jahrhundert so genannt. Der Name ist eine Abkürzung für „Late Antique Little Ice Age“, also die kleine Eiszeit der Spätantike. „In der Zeit ab 536 haben sich die Sommertemperaturen ziemlich schnell um drei Grad in Asien und zwei Grad in Europa abgekühlt“, sagt der Wissenschaftler.“ (…)
Nur Arabien profitierte wohl
Und dann kam auch noch die Pest nach Europa. 541 trat sie zunächst in Ägypten auf, erfasste im Jahr darauf Konstantinopel und verbreitete sich am ganzen Mittelmeer. Von Persien bis Gallien gab es Ausbrüche, denen ein Viertel der Bevölkerung zum Opfer gefallen sein könnte. Die hohe Todesrate erklärt sich womöglich auch dadurch, dass die Europäer durch Missernten und Konflikte geschwächt und anfällig waren.“