Jagd auf potenzielle Vergewaltiger

Von Brendan O’Neill

Großbritannien bestraft unschuldige Männer. Sie könnten eines Tages jemanden vergewaltigen, so die Begründung. Die Betroffenen müssen es nun einen Tag im Voraus der Polizei melden, wenn sie Sex haben möchten. Der britische Rechtsstaat schafft sich ab, meint Brendan O’Neill.
„Wer sich fragt, wie man sich eine Tyrannei vorzustellen hat, muss nur einen Blick nach Yorkshire werfen. [1] 24 Stunden bevor er Geschlechtsverkehr hat, muss ein Mann bei den Behörden eine entsprechende Ankündigung einreichen. Der Mann – sein Name kann aus rechtlichen Gründen nicht genannt werden – soll jemanden vergewaltigt haben. Er wurde allerdings in einem Gerichtsverfahren freigesprochen. Nichtsdestotrotz befand das zuständige Amtsgericht, er sei eine Gefahr, und verhängte die sogenannte „Sexual Risk Order“. Nicht verurteilte Menschen, die den Behörden als sexuelle Gefahr erscheinen, müssen demnach spezielle Auflagen erfüllen.
Der Mann muss nun der Polizei den Namen, die Adresse und das Geburtsdatum derjenigen Person mitteilen, mit der ins Bett gehen will. „Mindestens 24 Stunden vor dem sexuellen Kontakt“ müssen die Angaben den Behörden vorliegen. Er wird nun, obwohl er freigesprochen wurde, wie ein Krimineller behandelt. Der Fall sollte jeden alarmieren, dem an ordnungsgemäßen Gerichtsverfahren liegt, der frei leben möchte und der es ablehnt, dass der Staat seine Nase in die sexuellen Beziehungen von einvernehmlich handelnden Erwachsenen steckt.“  (…)
http://www.novo-argumente.com/magazin.php/novo_notizen/artikel/0003153

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