Der Westen auf dem Weg zur zweiten Front gegen Daesh

Von Gudrun Eussner   /   2. Februar 2016
„Der Iraker Abu Ali al-Anbari (pbuh), aus dem mächtigen sunnitischen Stamm der Jabour, im Stab des IS zuständig für den Aufbau der Terrorzellen in Europa, etabliert im Herbst 2014 den Islamischen Staat in Libyen. „Von dort will Daesh die Angriffe in Europa unterstützen und finanzieren,“ sagt der Experte für den Nahen und Mittleren Osten und Nordafrika Ludovico Carlino.
Der Westen solle gezwungen werden, in Libyen zu intervenieren, um so zwei Fronten zu schaffen, die die Koalition nicht bewältigen werde. Der aus einer reichen Familie stammende Bahreini Turki Mubarak al-Bin’ali (Foto, rechts), einer der wichtigsten Muftis des IS, Chefideologe des Islamischen Staates, sei zweimal in Libyen gewesen. Von dort solle der Machtbereich des IS auf Tunesien ausgeweitet werden.
Auf diesem Wege befinden sich die Staaten des Westens, auf, zur zweiten Front! Dem Vormarsch von Daesh Einhalt gebieten! Ein leichterer Feldzug als in der Levante. Amerikanische und britische Stiefel im Land [Libyen], aber dabei zögere der Westen noch, berichtet Alain Barluet. Dem Leser vergeht Hören&Sehen bei dieser Gigantomanie.“ (…)
http://eussner.blogspot.fr/2016/02/der-westen-auf-dem-weg-zur-zweiten.html
Kommentar GB:
Das kommt nicht überraschend. Eine IS-Präsenz in Libyen würde ein militärisches Eingreifen praktisch erzwingen, nur fragt sich, durch wen und auf welche Art und Weise. Wie auch immer, durch unsere beeindruckende Bundeswehr sicherlich zu allerletzt.
Eine der Denkmöglichkeiten bestünde m. E. in einem vom Westen zur See und in der Luft abgedeckten und unterstützten Eingreifen der ägyptischen Armee. Das liefe auf eine Annexion Libyens, eines failed states, hinaus, oder auf die Schaffung eines ägyptischen Protektorats.
So würde verhindert, dass das libysche Öl in IS-Hände fiele, die afrikanische Migrationspforte wäre geschlossen, und Ägypten stiege zur beherrschenden Macht in Nordafrika auf, als eines der Subzentren der USA.
Diese drei strategischen Ziele zusammengenommen sprechen m. E. für diese Denkmöglichkeit. Allerdings hängt ihre Verwirklichung nicht zuletzt von der tatsächlichen Fähigkeit der ägyptischen Armee zu einer solchen Operation ab, aber diese kann ich mangels Information nicht einschätzen.
 
 
 
 
 
 

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