Zurück in Pfeddersheim

Von Mechthild Henneke   /  Archiv – Berliner Zeitung –
„Angeklagte aus einem pfälzischen Dorf wurden vom Verdacht des Kindesmißbrauchs freigesprochen ­ ihre Söhne und Töchter leben weiter im Heim.“
(…) „Es war im Jahr 1993, als das Tauziehen um Mike und Lena, Petra Bergers Kinder aus erster Ehe, alles ins Rollen bringt. Und sie, ihren Ex-Ehemann Horst Hoffmann und ihre Familien zu erbitterten Feinden macht. Die beiden Kinder leben zu dieser Zeit bei der Großmutter väterlicherseits. Sie kommt mit den schwierigen Enkeln nicht zurecht und wendet sich ans Jugendamt Worms, das sie an die Kinderschutz-Einrichtung „Wildwasser“ verweist. Selbstbewußte Frau Eine Routine-Entscheidung mit Folgen. Die vierjährige Lena wird von Ute Plass betreut, einer heute 45jährigen Religionslehrerin mit einer Zusatzsausbildung in Psychologie. Ute Plass ist eine selbstbewußte Frau mit langen, pechschwarzen Haaren und einem spitzen Gesicht. Sie wohnt noch heute außerhalb von Worms, in Pfeddersheim, so wie die meisten Angeklagten und ihre Kinder. Pfeddersheim ist ein Dorf mit Fachwerkhäuschen und engen Gassen. 8 000 Menschen leben hier, fast jeder kennt jeden. Es wird pfälzisch geschwätzt. Im Gegensatz zur Dorfbevölkerung spricht Ute Plass keinen Dialekt, sondern Hochdeutsch, am liebsten durchsetzt mit soziologischen Fachbegriffen. Zwar arbeitet sie 1993 erst seit kurzem bei „Wildwasser“. Dem Thema Mißbrauch fühlt sie sich ­ auch rückblickend ­ trotz allem gewachsen. „Es gibt weder einen Symptom- noch einen Opferkatalog“, ist einer ihrer Lieblingssätze.“ (…)

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