“Nationale Egoismen in der Flüchtlingskrise aufgeben”

Von Michael Klein
“ “Nationale Egoismen in der Flüchtlingskrise aufgeben”, das fordert die “Sozialethikerin und katholische Theologin Prof. Dr. Marianne Heimbach-Steins vom Exzellenzcluster ‘Religion und Politik’ der Uni Münster”.“
http://sciencefiles.org/2016/01/27/muensteraner-parodie-auf-ethik-nationale-egoismen-in-der-fluechtlingskrise-aufgeben/
Kommentar GB:
Ich schlage vor, dass allererst die Golfsstaaten ihre nationalen Egoismen aufgeben und ihre muslimischen Glaubensgenossen beiderlei Geschlechts solidarisch und mit offenen Armen aufnehmen.
Das wäre doch ein gute Lösung! Warum tun sie nicht? Warum wird bei uns darüber nicht gesprochen?
Und wenn sie das nicht tun, hat das dann womöglich etwas mit dem Islam zu tun?
Warum bitte, das erkläre mir einmal jemand, sollte Europa, oder sollte speziell Deutschland, etwas tun, was die arabischen, muslimischen Golfstaaten ihren Glaubensgenossen verweigern? Weshalb?
Im übrigen fällt auf, dass nicht nur in diesem Fall die moralphilosophische Diskussion in der gesinnungsethischen Sackgasse steckt und nicht in der Lage ist, die Migrationsprobleme auch pflichtenethisch (Kant) und folgeethisch (Weber) zu reflektieren, und diese fatale Verkürzung sichert die Irrealität dieser Diskussion ab, mit der Folge ihrer praktischen Irrelevanz. Denn:
Gut gemeint ist nicht gut.
Aber gut gemeint gibt subjektiv das Gefühl, dass man selbst gut sei.
Auf das genußvolle Erleben dieses Gefühls kommt es diesen Personen an; das ist ist ihr Motiv.
Siehe hierzu: Hans-Joachim Maaz

Ein Psychoanalytiker zur Flüchtlingsdebatte
Wir haben ein Narzissmusproblem
(…) „Die kriminellen Ereignisse in der Silvesternacht in Köln bedeuten eine Zäsur in der gesellschaftlichen Auseinandersetzung um die Flüchtlingsproblematik. Dass vor allem Frauen zu Opfern wurden, hat die „Willkommenskultur“ erheblich gedämpft. Auch die Grünen, die Linken, selbst die Feministinnen müssen jetzt gegenüber einer unkontrollierten Einwanderung Bedenken akzeptieren.
Aber am meisten ist „Mutti“ Merkel unter Druck, der man eine vermeintliche mütterliche Fürsorge immer weniger abnimmt. Ihre einsame Entscheidung – nicht mit der EU vereinbart, nicht im Bundestag debattiert, nicht mit Städten und Gemeinden abgestimmt – die in Ungarn gestrandeten Flüchtlinge großzügig und unkontrolliert in Deutschland aufzunehmen, wurde noch als große humanitäre Geste gefeiert. Kritische Bedenken wurden in der öffentlichen Diskussion kaum zugelassen. Und eine zugespitzte Kritik wie zum Beispiel „moralischer Imperialismus“ (Orbán) oder „Tugendterror“ (Sarrazin) wurden als absolut indiskutable Meinungen gebrandmarkt.“ (…)
„Die realen Erfahrungen der letzten Wochen zeigen, dass „Wir schaffen das!“ und „Es gibt keine Obergrenze!“ eine irrtümliche Suggestion und eine praktische Fehleinschätzung sind. Dass die notwendige Integration nicht „nur“ Versorgung, Wohnung, Sprachkurse, Arbeit, medizinische Versorgung, Kitas, Schulen, Kultur- und Rechtserziehung bedeutet, sondern auch zu lösende Fragen der Sexualökonomie aufwirft, ist jetzt deutlich geworden. Und dass etwa zwei Drittel der Weltbevölkerung nach deutschem Asylrecht auch asylberechtigt wären, führt den Streit um eine Obergrenze ad absurdum.“ (…)
Ich bezeichne eine gesellschaftliche Fehlentwicklung als „Normopathie“: Das Falsche, der Irrtum, wird nicht mehr erkannt, weil die Mehrheit einer Meinung ist und danach handelt. Alle Mitläufer können schuldfrei denken und sagen, was „alle“ machen, kann ja nicht falsch sein. Und als Mainstream ist die versammelte Kraft zu verstehen, dazugehören zu wollen, nicht die Last eines Außenseiters tragen zu müssen oder offen bekämpft und diffamiert zu werden.
Die in Deutschland immer noch wirksamsten Ausgrenzungen werden mit Schlagwörtern wie „rechtsextrem“, „rechtspopulistisch“ und „fremdenfeindlich“ vollzogen und damit jede inhaltliche Diskussion verhindert.“ (…)
„Andersdenkende sind niemals die Feinde einer Demokratie, sondern die zu verstehenden Symptomträger von gesellschaftlichen Fehlentwicklungen.“ (…)

„So entsteht auch unter demokratischen Verhältnissen eine „narzisstische Normopathie“, die mit „Wir schaffen das!“ einen Größenwahn mehrheitlich akzeptiert, mit „Es gibt keine Obergrenze!“ die Realität verleugnet und mit abwertenden Diffamierungen aller Kritiker bemüht ist, diese zum Schweigen zu bringen.“ (…)

„Die Regierungspolitik ist verantwortlich für die zunehmende Krise in der Gesellschaft. Politisches Handeln ist narzissmusgesteuert und politische Verantwortung wird durch eine irrationale Moral ersetzt.“ (…)
„Die normopathische Störung, die ich unserer Gegenwartsgesellschaft bescheinige, verstehe ich als Folge reaktiver Schuldabwehr aus den zu verantwortenden Verbrechen der Vergangenheit und dem Wissen vom neuen „falschen Leben“ in einer Gesellschaft mit Profitzwang und materieller Gier.“ (…)

„Die größte Verbrecher-Gesellschaft hat sich zur großartigen Tugend-Gesellschaft verwandelt, was ohne innerseelische Entwicklung fragwürdig bleibt.“ (…)


http://www.cicero.de/berliner-republik/stimmungsumschwung-fluechtlingsfrage-mutti-unter-druck/60396
 
 
 
 
 

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