Nächste „Demo für alle“ am 28. Februar 2016

Die Mobilmachung der Heterophoben:
„Erneut homophober Großprotest“

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Zur letzten „Demo für alle“ hatten sich bis zu 5.000 Menschen versammelt
Bild: nb

„Zwei Wochen vor der Landtagswahl in Baden-Württemberg wollen sich Homo-Hasser aus der ganzen Republik erneut in Stuttgart treffen.“

Von Norbert Blech
„Am Sonntag, den 28. Februar 2016, wird es in Stuttgart die nächste „Demo für alle“ geben. Das wurde am Wochenende über die Webseite der „European Family Foundation“ bekannt, die Busreisen zu dem Protest gegen „die von Homosexuellen und Feministinnen entwickelte Genderideologie“ organisiert.
Es ist bereits die achte Demonstration von Homo-Hassern in der baden-württembergischen Landeshauptstadt innerhalb von zwei Jahren. Was ursprünglich als lose Protestbewegung gegen den Bildungsplan im Ländle begonnen hatte, war unter Führung der AfD-nahen „Initiative Familienschutz“ zu einer professionell veranstalteten Großveranstaltung geworden, die sich mit einem breiten Bündnis aus christlichen und rechten Gruppen gegen alle möglichen Formen von LGBT-Rechten richtete, darunter auch die Ehe-Öffnung für schwule und lesbische Paare und der Aktionsplan für mehr Akzeptanz der grün-roten Landesregierung.
Auf der letzten „Demo für alle“ im Oktober waren unter anderem Vertreter von AfD und CDU, die fundamentalistische Autorin Gabriele Kuby und ein junger Mann aufgetreten, der nach einer Behandlung durch die Homo-„Heiler“ von Wüstenstrom unter Applaus stolz davon berichtete, seine Homosexualität nicht auszuleben (queer.de berichtete).

Erster Gegenprotest angekündigt

Am Rande der Demonstration war es zu Ausschreitungen zwischen Gegenprotestlern aus Reihen der Antifa und rechtsextremen Demo-Teilnehmern u.a. der „Identitären Bewegung“ gekommen. Neun von 21 Festgenommenen „waren dem rechtsextremen Spektrum zuzuordnen“, berichtete auch die Polizei laut einer Antwort der Landesregierung auf eine Anfrage der CDU. Für den Polizeischutz für die „Demo für alle“ seien „Personal- und Sachkosten in Höhe von rund 320.000 Euro“ enstanden.

Mit der Landtagsanfrage hatten es CDU-Abgeordnete skandalisieren wollen, dass Mitarbeiter der Staatsoper während der „Demo für alle“ ein großes Transparent in Regenbogenfarben mit dem Aufdruck „Vielfalt“ entrollt hatten (queer.de berichtete). Es ist nicht der einzige Einsatz der CDU für die homophobe Bewegung, Spitzenkandidat Guido Wolf hatte sich im Sommer sogar heimlich mit der Organisatorin der Proteste, Hedwig von Beverfoerde, getroffen (queer.de berichtete). Die AfD zieht zugleich mit einem Programm in die Landtagswahl, das sich wie ein homophobes Best-of der Demo-Forderungen liest (queer.de berichtete).
Die „Demo für alle“ solle „in der heißen Phase des Landtagswahlkampfs CDU und AfD Auftrieb verleihen“, meint auch das linke Protestbündnis „Keine Demo für alle“, das bereits einen ersten Gegenprotest angekündigt hat. Im Oktober hatte es einen weiteren zeitgleichen Gegenprotest gegeben, zu dem unter anderem der Stuttgarter CSD aufgerufen hatte.“
Quelle:
http://www.queer.de/detail.php?article_id=25268

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