Ministerpräsidentin Kramp-Karrenbauer und die Buchstabenmenschen

Von Robert Hecklau
„Ich sollte eigentlich neutral sein, aber ich bin es nicht“, räumt Günter Dworek gleich zu Beginn ein. Seit Jahrzehnten gehört er zum LSVD-Bundesvorstand, ist eigens aus Berlin angereist, um die Diskussion in Saarbrücken zu moderieren. Das Thema ist ihm wichtig. Deshalb sei er ganz und gar nicht neutral, könne das auch gar nicht sein. Trotzdem werde er maximal fair sein, fügt er lächelnd hinzu.
Die Ministerpräsidentin blickt skeptisch, fühlt sich auf dieser Bühne noch nicht richtig wohl. Eingerahmt wird die CDU-Politikerin Annegret Kramp-Karrenbauer von zwei Regenbogenfamilien, deren Bilder auf dieser Bühne in der Saarbrücker Congresshalle fast wie eine Provokation wirken. Es ist für die konservative Politikerin kein leichter Auftritt – auf ungewohntem Terrain, vor kritischem Publikum.
Nur wenige Parteifreunde sind anwesend. Dafür fast 200 Lesben und Schwule, die diese Ministerpräsidentin ganz offensichtlich nicht in ihr Amt gewählt haben. Einige haben ihre Kinder dabei. Die Halle ist gut gefüllt, die Bühne in rosa Licht getaucht.“ (…)
Zum Artikel:
http://www.queer.de/detail.php?article_id=24627
Kommentar GB:
„Sexualität ist auf der Zellebene die Verschmelzung einer Eizelle mit einer Samenzelle und der daraus folgenden genetischen Neukombination im Prozess der Fortpflanzung ; vgl.:
Axel Meyer: Adams Apfel und Evas Erbe, Bertelsmann: 1. Aufl. München 2015; S. 21 ff.
Sexualität ist daher identisch mit Heterosexualität.
Was auf der Ebene menschlichen Verhaltens Homo”sexualität” genannt wird, ist daher gar keine Sexualität, sondern Homoerotik.
“Gender” ist auf begrifflicher Ebene der Versuch, die verschiedenen erotischen Verhaltensweisen “gleichzustellen”, insbesondere, die biologisch sterile Homoerotik der Sexualität gleichzustellen, was voraussetzt, dass die Zellebene des Geschehens ebenso ausgeblendet wird wie die Fortpflanzung. Das erklärt zwanglos die Aversion der Homoerotiker gegen die Biologie.
“Gender” – oder das sogenannte “soziale Geschlecht” –  meint aus dieser Sicht jeweils eine von zahlreichen möglichen erotischen Verhaltensweisen im Rahmen einer für die Gesamtgesellschaft angestrebten Neuen Normalsexualität.

Und “Gender Mainstreaming” meint dann erstens, dass Homoerotik “gleichgestellt” werden soll, und zweitens, dass sie im Rahmen der impliziten “Neuen Normalsexualität” zum gesellschaftlichen Leitbild aufsteigen soll.
Nur dann macht die Verwendung des Gender-Begriffs überhaupt Sinn.
Denn für die Erklärung des biologischen und sozioökonomischen Verhältnisses zwischen Männern und Frauen ist dieser Begriff vollständig überflüssig. Er wurde nicht gebraucht und nicht vermißt. Denn was Mann und Frau sind, das ist biologisch gegeben, und in ihrem Verhalten sind beide Geschlechter durch historische, soziokulturelle Rollen bestimmt. Das ist allgemein bekannt und trivial.
Problematisch kann ein solcher Satz allein der Minderheit der Homoerotiker (unter 5% der Bevölkerung) werden, die sich in ihm nicht wiederfinden. Mit “Gender” soll das auf begrifflicher Ebene geändert werden, indem die Mehrheit sich an die Minderheit anpassen soll, und die Strategie dieses Weges hin zur “Neuen Normalsexualität” ist eben “Gender Mainstreaming”.
Das Erstaunliche daran ist eigentlich, dass so etwas verstanden oder unverstanden zu einer weltweiten Norm erhoben werden konnte.
Und das ist etwas, was sozialwissenschaftlich erklärungsbedürftig ist.“
https://frankfurter-erklaerung.de/2015/09/katholische-kirche-bischof-koch-homosexualitaet-ist-beschraenkt-und-nicht-gelungen/
 
 
 
 

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