Susanne Weigelin-Schwiedrzik – (Jahrgang 1955) ist Professorin für Sinologie sowie Vizerektorin für Forschung und Nachwuchsförderung an der Universität Wien.
Auszug:
„Das UG 2002 zieht aus diesem Umstand keine eindeutigen Schlüsse. Deshalb hält es sich zurück, was die innere Struktur der Universität betrifft. Es hat allerdings – in josephinischer Tradition – genauso, wie es selbst im Sinne eines von oben eingeleiteten Reformprozesses zur Welt kam, die Macht in der Universität den Führungsorganen gegeben und den Gremien genommen. Aus der sich demokratisch nennenden Universität wurde per Gesetz eine monokratische Organisation, ohne dass je darüber gesprochen wurde, warum.
Der Grund, so meine ich ihn zu verstehen, besteht darin, dass dem Prinzip Wissenschaft das Prinzip Demokratie entgegensteht. Aussagen werden in der Wissenschaft nicht deshalb als wahr angenommen, weil sie von der Mehrheit akzeptiert werden, sondern weil sie von denjenigen, die über die höchste Expertise im entsprechenden Feld verfügen, überprüft und bis zum Beweis des Gegenteils für richtig erachtet werden. Wissenschafterinnen und Wissenschafter dürfen dieses Prinzip keinen anderen Ansprüchen opfern, auch nicht dem der sozialen Gerechtigkeit, der Gendergerechtigkeit oder sonstigen außerwissenschaftlichen Machtansprüchen.“ (Hervorhebungen: GB; Anmerkung: zum letzten Satz: besonders die Wissenschaftler i n n e n …)
Zum Artikel:
http://derstandard.at/2000006346654/Das-Prinzip-Wissenschaft-gegen-das-Prinzip-Demokratie
Gefällt mir:
Gefällt mir Wird geladen …
Ähnliche Beiträge