Rechts von der CDU wächst die Konkurrenz

Von Heribert Prantl
„Die AfD wird für die Union das, was die Linke für die SPD ist. Eine Konkurrenz, mit der man große Schwierigkeiten hat. Der politische Lebensraum verändert sich. Es ist nur die vermeintliche Stärke der Merkel-CDU, die den Blick darauf verstellt.“  –  Zum Artikel:
http://www.sueddeutsche.de/politik/alternative-fuer-deutschland-rechts-von-der-cdu-waechst-die-konkurrenz-1.2110227
Kommentar GB: Ich greife hier in kritischer Absicht bewußt nur einen Absatz von Heribert Prantl heraus:
„Wer wissen will, wie es früher war, geht ins Museum. Wer wählen will, was von gestern ist, wählt die AfD. Sie verspricht ihm in Euro-Zeiten das Deutsche-Mark-Gefühl. Sie ist gegen die Homo-Ehe, gegen die Frauenquote, gegen Einwanderung und ganz besonders gegen Flüchtlinge. Homosexualität gilt der AfD als gefährliche, aber heilbare Verirrung. Gleichberechtigung heißt dort „Gender-Wahn“. Und die Abtreibung wird als „Frevel“ bezeichnet.“  (Hervorhebungen GB)
1. Gegen die Frauenquote zu sein, dafür gibt es sehr, sehr triftige Gründe, nicht zuletzt juristische, und sie dürften Herrn Prantl bekannt sein, denn ich habe ihm das einschlägige Buch „Qualifikation statt Quote“
http://qualifikation-statt-quote.de/
selbst zugeschickt.  Ob er sich die Mühe gemacht hat, sich damit auseinzusetzen, das kann ich nicht wissen. Wenn nicht, dann ist er insoweit schlicht nicht im Bilde.
Man könnte mit fast denselben „Argumenten“, die für die „Frauenquote“ vorgebracht werden, für eine „Rothaarigenquote“ eintreten: was die Absurdität demonstriert:
https://frankfurter-erklaerung.de/2014/09/koennen-rothaarige-maenner-sexy-sein/
2. Was Gleichberechtigung bedeutet, dass kann auf der Website der Frankfurter Erklärung zur Gleichstellungspolitik nachgelesen werden:
https://frankfurter-erklaerung.de/
Gleichberechtigung ist ein Verfassungsbegriff, Gleichstellung ist kein Verfassungsbegriff – es gibt im GG keine Gleichstellung, und es kann sie aus logischen Gründen dort auch gar nicht geben. Herr Prantl mag anderer Auffassung sein, aber dann sollte er meine hierzu auf cuncti.net publizierten Überlegungen  widerlegen!
3. Die nicht verfassungsmäßige Gleichstellungspolitik ist Teil einer internationalen, nie parlamentarisch diskutierten und beschlossenen Gender Mainstreaming – Strategie. Und diese basiert auf den Gender Studies, deren Charakter kein wissenschaftlicher ist:
https://frankfurter-erklaerung.de/2014/08/selbstverstaendnis-des-feministischen-instituts-hamburg/
Es handelt sich um eine kontrafaktische Ideologie, oder kurz: um einen Wahn, einen Gender – Wahn.
Gender ist ein Phantasieprodukt, an das geglaubt wird, als wäre es real, und in diesem Sinne ist Gender ein Wahn.  Martenstein ironisiert das so:

„Jetzt die Feminismuskritik. Die Genderfrauen sagen, dass es „Männer“ und „Frauen“ in Wirklichkeit gar nicht gebe, dies seien nur gesellschaftliche Konstrukte. Tatsächlich sind die Grenzen zwischen den Geschlechtern fließend, es gibt organisch, sozial und psychisch die verschiedensten Zwischenformen. Das ist bei Cola und Limo genauso. Du kannst Cola und Limo in jedem gewünschten Verhältnis zu Spezi mischen. Wenn nun einer käme und behauptete, aus der Existenz von Spezi gehe hervor, dass Cola und Limo ein gesellschaftliches Konstrukt seien und gar nicht existierten, dann würde jeder sofort merken, dass diese Person ein Rad abhat. Noch irrer wäre die Behauptung: „Wer darauf beharrt, dass es Cola gibt, der diskriminiert Spezi.““
http://www.zeit.de/zeit-magazin/2014/30/feminismuskritik-harald-martenstein
Herr Prantl demonstriert mit seinem Artikel bloß seine Uninfomiertheit, aber er kann sich ja noch kundig machen, oder er kann weiterhin teilhaben an diesem Wahn.
Und solange er sich in derartigen Irrtümern herumtreibt, sollte er anderen keine Vorhaltungen machen, denke ich.
Sollte er schließlich der Auffassung sein, der Irrtum läge nicht bei ihm, sondern bei mir, bitte, gern: dann soll er mich widerlegen!
Abschließend würde mich interessieren, woher Herr Prantl eigentlich sein anscheinend fundiertes Wissen über Homosexualität bezieht, denn er scheint ja ganz genau zu wissen, was falsch ist, also muß er auch wissen, was richtig ist. Wenn er den wissenschaftlichen state of the art so genau kennt, dann wäre es wünschenswert, wenn er diesen – oder wenigstens die wichtigsten Quellen hierzu – darstellte. Davon könnten alle nur lernen.

 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 

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