Grundthesen des praktizierten theoretischen Feminismus

Von Christian Schmid
„Ich versuche mich mal an einer Aufstellung einiger Thesen zum gegenwärtigen theoretischen Feminismus, etwas polemisch dargestellt, mit der Bitte um Ergänzung:
1. Die Opferstellung der Frau ist absolut zu setzen
2. Die Täterstellung des Mannes ist absolut zu setzen
3. Taten, die einzelne Frauen betreffen, bilden eine exklusive Gesamterfahrung aller Frauen (“Als Mann kannst du dir nicht vorstellen, wie es ist vergewaltigt zu werden”)
4. Taten, die von Männern begangen werden, bilden eine Erbschuld aller Männer, von denen der einzelne Mann sich reinzuwaschen hat. Dies kann ihm niemals gelingen, er kann die Erbschuld nur mindern
5. Die Opferstellung von Frauen ergibt sich bereits aus abstrakten Zahlenverhältnissen ohne Betrachtung der Grundlagen (“Frauen verdienen weniger”). Argumente, die gegen die Opferstellung sprechen sind irrelevant, da diese Unterschiede selbst ihre Ursache in Sexismus haben müssen
6. Sollte sich aus Zahlenverhältnissen eine “Opferstellung von Männern” ergeben, dann können die Ursachen, die dagegen sprechen, dass es eine Diskriminierung ist, vollumfänglich diskutiert werden. Sollte dies nicht gewünscht sein oder nicht ausreichen, dann kann darauf abgestellt werden, dass
a) die Vorteile der Frau für diese einen Nachteil darstellen, da sie damit in eine für sie ungünstige Rolle gedrängt wird (“benevolent Sexism”).
b) Die Frauen diese Vorteile nicht wollen, diese aber von Männern geschaffen worden sind und es damit auch im Interesse von Männern ist die dogmatischen Vorgaben des Feminismus anzuerkennen
7. Kritik an Theorien beruht entweder auf Unwissenheit (was man ungeachtet aller Erfahrung des anderen anwenden kann), aus Machterhalt (Männer) oder Anbiederung an den Feind (Frauen). Bleibt dennoch Kritik übrig kann man sie damit entkräften, dass Feminismus per se das Gute will und daher derjenige etwas gegen Frauen hat.
8. Auch wenn die Frauen absolut unterdrückt sind, kann es wichtiger sein, über andere Diskriminierungen wie Fatshaming und Rassismus mehr zu schreiben als über Frauen.
9. Feministische Theorien oder Behauptungen sollen nicht hinterfragt, sondern akzeptiert werden. Deswegen diskutieren Feministinnen nicht, sie erklären allenfalls den Unwissenden, wie die Wahrheit aussieht
10. Alles kann eine Diskriminierung sein, alles kann ein Nachteil sein, natürlich nur für die Frau. Alles kann ein Vorteil sein, natürlich nur für den Mann
11.Widersprüche in feministischen Theorien bestehen nur bei Anwendung patriarchischer Logik (“Frauen werden dazu erzogen passiv zu sein und sich nichts zuzutrauen” vs. “Frauen sind genauso geeignet, Führungspositionen zu übernehmen, die Männer verhindern nur, dass diese fähigen Frauen nach oben kommen”). Bei Anwendung feministischer Logik sind es eben einfach doppelte Formen der Diskriminierung, die nebeneinander stehen
 Ergänzung:
12. Es gibt keine harmlosen oder kleinen Benachteiligungen von Frauen. An einen nicht passenden Liedtext oder einen nicht konformen Witz (oder auch nur die Anwesenheit von Kindern auf einer feministischen Veranstaltung) kann man stets die gesamte strukturelle Benachteiligung von Frauen festmachen und sich dementsprechend aufregen.“


http://allesevolution.wordpress.com/2014/09/05/grundthesen-des-praktizierten-theoretischen-feminismus/
 

Tragen Sie sich für den wöchentlichen Medienüberblick - den Freitagsbrief - ein!

Es wird kein Spam geschickt! Erfahren Sie mehr in unserer Datenschutzerklärung.