Das Verschwinden des Wissens

Von Konrad Paul Liessmann, Philosoph
„Es ist gespenstisch: Wie von Geisterhand geführt, hat sich in den letzten Jahren, von der Öffentlichkeit nahezu unbemerkt, eine der radikalsten Veränderungen an Schulen und Universitäten vollzogen, ein Bruch mit einer jahrhundertealten Tradition, eine völlige Neuorientierung dessen, was Bildungseinrichtungen zu leisten haben und was die Absolventen solch einer Einrichtung auszeichnen soll. «Kompetenzorientierung» lautet das Zauberwort, das nun die Lehr- und Studienpläne dominiert, das alles, was man bisher glaubte lehren und vermitteln zu müssen, hinfällig werden lässt, das endlich garantieren soll, dass anstelle toten Wissens brauchbare Fähigkeiten erworben werden, und das verspricht, dass nichts Unnützes mehr gelernt wird, sondern nurmehr das, was mit der Lebenswelt von Schülern und Studenten, mit ihren Bedürfnissen und Problemen zu tun hat oder auf diese anzuwenden ist.“   –   Zum Artikel:
http://www.nzz.ch/meinung/debatte/das-verschwinden-des-wissens-1.18383545
Kommentar GB:
Vom Genderquatsch zum Kompetenzquatsch. Beides paßt gut zusammen. Ähnlich ist es, wie mir scheint, mit den „Schlüsselqualifikationen“.
Ich habe dazu mal angemerkt, es gebe letztlich nur eine Schlüsselqualifikation, nämlich „das Denken“.  Ich vermute, K. P. Liessmann sieht das so ähnlich.
Ich möchte diesen wichtigen Artikel besonders allen denjenigen zur Lektüre empfehlen, die mit Schulen, Hochschulen, Bildung und Ausbildung befaßt sind.
 
 

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