Laut bisher nicht dementierten Recherchen des Wall Street Journals (WSJ), mit Verweis auf mehrere hochrangige Quellen in der Ukraine und Deutschland, soll sich der damalige Oberbefehlshaber der ukrainischen Streitkräfte, Walerij Saluschnyj, für die Planung und Durchführung des Terrorangriffs auf Nord Stream 1 und 2 verantwortlich gezeigt und Präsident Selenskyj höchstpersönlich sein Einverständnis gegeben haben. Detaillierte Informationen seien bereits Anfang Oktober 2022 vom niederländischen Auslandsgeheimdienst MIVD dem BND zugeleitet worden. Die NachDenkSeiten wollten vor diesem Hintergrund wissen, ab welchem Zeitpunkt der Kanzler von seinem Auslandsgeheimdienst über die Erkenntnisse des niederländischen Partnerdienstes informiert worden war. Von Florian Warweg.
Ab wann war Scholz über BND-Erkenntnisse zur Rolle Kiews bei Nord-Stream-Anschlag informiert?
Kommentar GB:
Die erste Frage ist hier, ob dieser von den USA ablenkende Bericht nicht einfach nur eine geradezu exemplarische Desinformation darstellt. Ich halte genau das für sehr wahrscheinlich. Es mag ja sein, daß es Mitwisser gegeben hat, die jetzt als hierfür willkommene Sündenböcke markiert werden, aber das war´s dann auch schon. Nach wie vor dürfte der einschlägige Bericht von S. Hersh der relevante Beitrag zu diesem Sabotageanschlag gewesen sein. Ich habe wenig Zweifel daran, daß Scholz bereits seit seinem damaligen Aufenthalt im Weißen Haus über die auf die Nordstream-Pipelines bezogenen Absichten der USA informiert war.