Zahl der Einbürgerungen erreichte 2023 mit 200.100 Fällen ein Rekordniveau seit 2000

29.05.2024

Hartmut Krauss

 

Zahl der Einbürgerungen erreichte 2023 mit 200.100 Fällen ein Rekordniveau seit 2000

Die mit Abstand größte Gruppe waren Personen aus islamischen Ländern

Zudem sagt das Auswärtiges Amt eine Milliarde Euro für Syrien zu

 

Im Vergleich zum Vorjahr stieg die Zahl der Einbürgerungen um 31.000 (+19%), nachdem sie im Jahr 2022 im Vorjahresvergleich bereits um rund 37.000 (+28%) angewachsen war. „Dabei machten vormals syrische Staatsangehörige alleine mehr als ein Drittel (38%) der Einbürgerungen aus. Die fünf häufigsten vertretenen Staatsangehörigkeiten Syrien, Türkei, Irak, Rumänien und Afghanistan stellten zusammengenommen über die Hälfte (56%) aller Einbürgerungen. Die Eingebürgerten waren im Durchschnitt 29,3 Jahre alt und somit deutlich jünger als die Gesamtbevölkerung (44,6 Jahre). Der Frauenanteil an den Eingebürgerten war mit 45 % geringer als in der Gesamtbevölkerung (50%).“

Insbesondere die Verwandlung von Kriegsflüchtlingen (mit zeitlich begrenzter Aufenthaltsberechtigung bis zum  – nunmehr weitgehend gegebenen –  Wegfall der Fluchtgründe) in deutsche Staatsbürger ist aus mehreren Gründen zu kritisieren:

1) Die starke kulturell-normative Divergenz zwischen islamischen und in Deutschland geltenden säkular-demokratischen Wertorientierungen und weltanschaulichen Einstellungen steht einer sinnvollen (bei Familienzusammenführung sogar automatischen) Einbürgerung entgegen.

2) Zeitlich befristete Asylgewährung wird unter der Hand in ein Lockmittel für unbefristete Einwanderung mit Einbürgerungsversprechen umgemodelt.

3) Die Verwandlung von Kriegsflüchtlingen in deutsche Staatsbürger läuft auf einen brain drain bzw. den Abfluss von Arbeitskräften aus den Herkunftsländern hinaus, was dort wiederum die gesellschaftlichen (insbesondere sozialökonomischen) Problemlagen verschärft und den Wiederaufbau behindert. Infolgedessen ist z.B. Syrien auf hohe finanzielle Mittelzuwendungen angewiesen, die wiederum hauptsächlich aus Deutschland (aktuell zugesagt: 1,053 Milliarden Euro) fließen.

„Syrische Staatsangehörige, die im Jahr 2023 den deutschen Pass erhielten, waren im Schnitt 24,5 Jahre alt und zu 64 % Männer. Vor ihrer Einbürgerung hielten sie sich im Schnitt 6,8 Jahre in Deutschland auf. Die hohe Zahl der Einbürgerungen von Syrerinnen und Syrern steht demnach im Zusammenhang mit der hohen Zuwanderung von syrischen Schutzsuchenden in den Jahren 2014 bis 2016. (…) Ehegatten und minderjährige Kinder können auch ohne Mindestaufenthaltsdauer miteingebürgert werden. Dies betraf im vergangenen Berichtsjahr rund 28 000 (37 %) der eingebürgerten Syrerinnen und Syrer.“

 

Acht EU-Länder wollen den internationalen Schutz für Flüchtlinge aus Syrien den veränderten Bedingungen anpassen. Deutschland stellt sich quer und will den bisherigen Zustand konservieren. Bei einer Geberkonferenz in Brüssel macht das Auswärtige Amt zudem im Vergleich zu den anderen EU-Ländern die großzügigste Finanzzusage.

Zuletzt hatten sich acht EU-Länder für eine Neubewertung der Lage in Syrien ausgesprochen (Zypern, Malta, Italien, Österreich, Tschechien, Dänemark, Polen und Griechenland). Vor allem Zypern hatte zuletzt angesichts steigender Flüchtlingszahlen gefordert, bestimmte Gebiete in Syrien als sicher einzustufen.

https://www.destatis.de/DE/Presse/Pressemitteilungen/2024/05/PD24_209_125.html

 

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