Europa 2024: So fühlt sich eine Vorkriegsära an

Zeichen für Konflikt in Europa mehren sich. General sieht „deutliche Schritte in Richtung Kriegstüchtigkeit“.
Debatten werden unterbunden.
Ein Telepolis-Leitartikel.
Kommentar GB:
Die Frage steht im Raum, ob die NATO tatsächlich einen Krieg gegen Rußland plant, und wenn ja, beginnend zu welchem Zeitpunkt.
Die Frage wird hier deshalb so gestellt, weil die NATO im Verhältnis zu Rußland vom wirtschaftlichen und militärischen Potential her als weit überlegen erscheint; inwieweit das allerdings auch auf die Verfügbarkeit einsatzfähiger Soldaten zutrifft, das steht dahin. Insofern besteht hier auf NATO-Seite ein demographisches Hemmnis, das nicht unterschätzt werden sollte.
Da der deutsche Verteidigungsminister Pistorius kürzlich gefordert hat, Deutschland müsse in fünf Jahren kriegstüchtig sein (übrigens eine Aussage, die mir in historischer Perspektive fast ein Zitat zu sein scheint), könnte also ungefähr 2029 oder 2030 das Plandatum sein. Bis dahin soll anscheinend ein regional begrenzter Krieg weitergeführt werden, was möglich ist, weil der Ukraine-Krieg noch lange vor sich hin schwelen kann, wenn weitere Waffenlieferungen in Verbindung mit dem Verzicht auf Verhandlungen sichern, daß er nicht enden wird.
Für die Ukraine ist das eine entsetzlich zerstörerische Perspektive, und für Gesamteuropa ist die zunehmende Wahrscheinlichkeit anzunehmen, daß es in wenigen Jahren wie auch immer veranlaßt zu einem NATO-Krieg gegen Rußland (oder umgekehrt) kommen könnte; und diese Perspektive wäre noch weitaus schlimmer. Sinn machen solche Überlegungen allein in einem US-geopolitischen Zusammenhang, innerhalb dessen es Zielüberlegungen geben könnte, die eurasischen BRICS-Staaten Rußland und China in einen Zwei-Fronten-Krieg zu verwickeln, um den Aufstieg Chinas zu beenden. Mit Blick auf China dürfte mit einer Seeblockade durch die USA bzw. das Militärbündnis AUKUS, dem Gegenstück zur NATO, zu rechnen sein, die China vom internationalen Handel abschnitte. In diesem Fall wäre ein Kampf um Taiwan und die gesamte erste Inselkette vor der chinesischen Küste zu erwarten, weil China versuchen müßte, die Seeblockade aufzubrechen. Japan und Süd-Korea würden dabei voraussichtlich einbezogen, ebenso Nord-Korea und Rußland im Japanischen Meer.
Die NATO würde, um das russisch-chinesische Gesamtpotential zu schwächen, in dieser Perspektive ggf. in voller Breite gegen Rußland vorgehen, möglicherweise ausgehend von den baltischen Staaten und Polen, sowie im Süden vom Schwarzen Meer her, im Norden gegen Murmansk und die Kola-Halbinsel. Die zuletzt genannten beiden Stoßrichtungen zeichnen sich bereits jetzt deutlich erkennbar ab. Allerdings ist schwer vorstellbar, daß ein solcher Krieg noch mit konventionellen militärischen Mitteln geführt werden würde. Direkte Angriffe auf Rußland dürften spätestens in einer solchen globalen Spannungslage zum Rückgriff auf Atomwaffen führen. Deren erstes Ziel dürften ggf. die Militärbasen der USA in Europa und insbesondere in Deutschland sein.
So kann es kommen, wenn es nicht auf dem Weg dorthin noch politisch verhindert wird.
In Europa kann m.E. kein klar denkender Mensch ein Interesse daran haben, daß dieses oder ein ähnliches Szenario zur Realität wird.
Und so wird von der deutschen Presse berichtet:

Tragen Sie sich für den wöchentlichen Medienüberblick - den Freitagsbrief - ein!

Es wird kein Spam geschickt! Erfahren Sie mehr in unserer Datenschutzerklärung.