GAM-Newsletter 12.10.2023: Zum Hamas-Überfall auf Israel

12. Oktober 2023

GAM-Newsletter 12.10.2023

 

Zum Hamas-Überfall auf Israel

 

Sehr geehrte Damen und Herren!

Liebe Kolleginnen und Kollegen!

 

Der islamischen Herrschaftskultur wohnt inhaltlich, strukturell und funktional ein monotheistisch-irrational grundierter, ebenso fanatischer wie aggressiver Antihumanismus inne, der jederzeit an verschiedenen Orten zum Ausbruch kommen kann und genau betrachtet ja auch jeden Tag kommt.

Einmal mehr ist nun Israel in gebündelter Form ein Austragungsort dieser bösartigen Potenz geworden. Dass dieser aktuelle Ausbruch die Israelis so unvorbereitet traf, ist allerdings in Anbetracht von deren hautnahem Erfahrungshorizont mit islamisch-fanatischer und terroristischer Praxis sowie mit der „Haltbarkeit“ von „Friedensvereinbarungen“ mit muslimischen Akteuren überraschend.

Unabhängig davon, was die Israelis mit dem Gaza-Streifen machen werden – die Weltgemeinschaft sollte jetzt an Stelle wohlfeiler Verlautbarungen endlich ernsthaft über die erforderlich harte Umgangsweise mit dem islamischen Gottesstaat Iran, der Hizbollah sowie der Hamas nachdenken und dementsprechend die Prioritätenliste der Sanktionspolitik gegen die internationalen Hauptfeinde neu gestalten. Das Allermindeste wäre es jetzt, die ohnehin sehr fragwürdigen deutschen und europäischen Hilfsgelder für den Gaza-Streifen sofort einzustellen und zu stornieren. Denn die Fortsetzung dieser Subventionen käme einer Verhöhnung der Opfer gleich und würde die Hamas, den Islamischen Dschihad und deren auch zivilgesellschaftlich dominierende Anhängerschaft in ihrem mörderischen Tun nur bestärken. (Eine Umfrage des Palästinensischen Zentrums für Politik und Umfrageforschung (PCPSR) vom Juni 2023 ergab, dass bei einer Präsidentenwahl mehr als die Hälfte der Palästinenser in Gaza und im Westjordanland für den Hamas-Kandidaten Haniyeh stimmen würde, während der Präsident der Palästinensischen Autonomiebehörde Mahmoud Abbas nur auf ein Drittel der Stimmen käme.)

https://www.cfr.org/backgrounder/what-hamas

Längst überfällig ist es zudem, endlich die gesetzlichen Voraussetzungen zu schaffen, um die sich in Deutschland aufhaltenden Gruppen von Anhängern der Hamas, der Hisbollah und des iranischen Gottesstaates materiell (sofortiger Entzug des Bürgergelds) und/oder aufenthaltsrechtlich (Abschiebegewahrsam) wirksam zu sanktionieren.

Zu erinnern ist in diesem Kontext auch daran, dass die durch den staatlich subventionierten Kampf gegen „Muslimfeindlichkeit“ ideologisch angefütterten und „empowerten“ Islambefolger längst die Hauptgruppe der Judenfeinde in Deutschland bilden. So zeigten in einer Umfrage der Anti-Defamation-League aus dem Jahr 2015 14 Prozent der Christen in Deutschland antisemitische Neigungen, unter Atheisten waren es 20 Prozent. Bei Muslimen lag der Anteil bei 56 Prozent.

Eine vom Berliner American Jewish Committee (AJC) in Auftrag gegebene und vom Allensbacher Institut für Demoskopie durchgeführte Repräsentativbefragung mit dem Titel „Antisemitismus in Deutschland“ (2022), bei der auch die Einstellungen von muslimischen Personen erfasst wurden, gelangte zu folgenden wesentlichen Ergebnissen:

1. Antijüdische Einstellungen sind bei Muslimen deutlich stärker verbreitet als in der deutschen Gesamtbevölkerung.

2. Je stärker der Grad der Religiosität bzw. die subjektive Bindung an den Islam ausgeprägt ist (hier gemessen an der Häufigkeit von Moscheebesuchen), desto häufiger werden auch antijüdische Einstellungen geteilt.

Die Aussage „Juden haben zu viel Macht in der Wirtschaft und im Finanzwesen“ bejahen 23 Prozent in der Gesamtbevölkerung, 39 Prozent der AfD-Anhänger, 49 Prozent der Muslime (die von Israel ein gutes Bild haben), 56 Prozent der Muslime (die von Israel ein schlechtes Bild haben), und 68 Prozent der Muslime, die häufig die Moschee besuchen.

Die Aussage „Juden haben zu viel Macht in der Politik“ bejahen 18 Prozent in der Gesamtbevölkerung, 34 Prozent der AfD-Anhänger, 38 Prozent der Muslime (die von Israel ein gutes Bild haben), 53 Prozent der Muslime (die von Israel ein schlechtes Bild haben), und 60 Prozent der Muslime, die häufig die Moschee besuchen.

Die Aussage „Juden haben zu viel Macht im Bereich der Medien“ bejahen 18 Prozent in der Gesamtbevölkerung, 31 Prozent der AfD-Anhänger, 41 Prozent der Muslime (die ein gutes Bild von Israel haben), 53 Prozent der Muslime (die ein schlechtes Bild von Israel haben), und 64 Prozent der Muslime, die häufig die Moschee besuchen.

Die Aussage „Juden nutzen ihren Status als Opfer des Völkermords im Zweiten Weltkrieg zu ihrem eigenen Vorteil aus“ bejahen 34 Prozent in der Gesamtbevölkerung, 48 Prozent der AfD-Anhänger, 52 Prozent der Muslime (die ein gutes Bild von Israel haben), 61 Prozent der Muslime (die ein schlechtes Bild von Israel haben), und 65 Prozent der Muslime, die häufig eine Moschee besuchen.

Der signifikant höhere Verbreitungsgrad antijüdischer Einstellungen unter Muslimen schlägt sich auch in der Wahrnehmung jüdischer Opfer von Diffamierungen und Gewalt nieder. Nach einer Studie der European Union Agency for Fundamental Rights (EU-Agentur für Grundrechte) aus dem Jahr 2013 schätzten bei Fällen von körperlicher Gewalt oder ihrer Androhung 40 Prozent der Betroffenen die Täter als Personen „mit extremistisch muslimischer Orientierung“ ein: „Deutlich seltener wurden sie als links- oder rechtsgerichtet wahrgenommen.“

Zur aktuellen Alltagsrelevanz von muslimischer Juden- und Israelfeindlichkeit in Deutschland stellt die „Neue Zürcher Zeitung“ fest: „Antiisraelische Hetze und Propaganda sind in Klassenzimmern der Berliner Schulen an der Tagesordnung, wie Lehrer bestätigen. Gerade jetzt sei die Situation ‚extrem angespannt‘, sagen sie. Viele Lehrer fühlen sich hilflos, können dem nicht viel entgegensetzen.“

https://www.nzz.ch/international/antisemitische-hetze-an-schulen-und-ueberforderte-lehrer-ld.1760231?mktcid=nled&mktcval=123_2023-10-11&kid=nl123_2023-10-11&ga=1

Die Hamas als Gewächs des Islam

Das abscheuliche Massaker der Hamas mit über 1.000 zum Teil bestialisch getöteten Israelis und über 3.000 Verletzten, das auf deutschen Straßen von muslimischen Terrorsympathisanten und ihren einheimischen Verbündeten gefeiert werden darf, ist ein erneuter Ausdruck für die mit friedlichen Mitteln nicht eindämmbare antijüdische und antiisraelische Vernichtungsintention großer Teile der islamischen Herrschaftskultur.

Die Gründung des Staates Israel war die unmittelbare Folge der Zerschlagung des NS-Regimes und des damit besiegelten Endes des Zweiten Weltkriegs. Angesichts der ideologischen Kumpanei und politischen Kollaboration mit den Nazis, wie sie sich insbesondere im Wirken des Muftis von Jerusalem, Mohammed Amin al-Husseini, manifestierte sowie der Begeisterung für Hitler und die deutsche Judenvernichtungspolitik war bereits die Beseitigung der Naziherrschaft eine weitere frustrierende Erfahrung für die islamische Welt.

Kurz darauf erfolgten dann mit der Gründung des Staates Israel und der arabisch-islamischen Niederlage im direkt anschließenden Unabhängigkeitskrieg (Nakba/Katastrophe) weitere schwerwiegende Traumata für die islamische Herrschaftskultur. Hinzu kam dann später noch die Niederlage im Sechstagekrieg (1967).

Fortan wirkte und wirkt die Existenz Israels wie ein Pfahl im Fleisch des religiös überhöhten Herrschaftsanspruchs der islamischen Gemeinschaft der „Rechtgläubigen“. Die islamspezifische Judenfeindschaft wurde durch diese Niederlagenserie nicht nur religiös-ideologisch, sondern auch sozialpsychologisch „getriggert“ und lässt sich näher bestimmen als aggressiver Ausdruck eines blockierten Herrschafts- und Dominanzanspruchs bzw. die sozialpsychologisch-ideologische Präsenz eines sich dominiert fühlenden Subjekts, das selbst Herrscher sein will und lange Zeit Herrscher war.

Zwecks psychischer und ideologischer Restabilisierung dieses traumatisierten Subjekts kam es zur selbstentlastenden Herausbildung eines ausgeprägten Verschwörungsnarrativs, wonach der Westen und insbesondere die Juden in der Rolle von Sündenböcken für die Krisen und Nöte der Muslime verantwortlich sind.

In der ursprünglichen, im August 1988 erstmals veröffentlichten Charta der im Gaza-Streifen herrschenden Hamas, die den palästinensischen Zweig der Muslimbruderschaft verkörpert, sieht man sehr klar, dass der moderne rassistisch-verschwörungsideologische Antisemitismus der grundlegenden klassischen islamisch-dogmatischen Judenfeindschaft nur „aufgepfropft“ wurde.

So heißt es einleitend bereits in aller Deutlichkeit: „‚Israel wird entstehen und solange bestehen bleiben, bis der Islam es abschafft, so wie er das, was vor ihm war, abgeschafft hat.‘ Der Imam und Märtyrer Hassan al-Banna, Gott hab ihn selig.“

Artikel 1 lautet: „Das Programm der Islamischen Widerstandsbewegung ist der Islam. Aus ihm leitet sie ihre Ideen, Konzepte und Vorstellungen vom Universum, dem Leben und den Menschen ab, von ihm lässt sie sich in all ihren Unternehmungen auf dem rechten Weg leiten.“

Artikel 6: „Die Islamische Widerstandbewegung ist eine spezifisch palästinensische Bewegung, treu Gott ergeben. Der Islam dient ihr als Lebensentwurf. Sie strebt danach, das Banner Gottes über ganz Palästina, jeder Handbreit davon, aufzupflanzen.“ (…)

Artikel 11: „Die Islamische Widerstandsbewegung glaubt, dass Palästina allen Generationen der Muslime bis zum Tag des Jüngsten Gerichts als islamisches Waqf-Land vermacht ist. Palästina darf weder als Ganzes noch in Teilen aufgegeben werden. Es gehört weder einem arabischen Staat noch allen arabischen Staaten, weder einem König oder Präsidenten noch allen Königen und Präsidenten, weder einer Organisation noch allen Organisationen, ganz gleich, ob es sich dabei um eine palästinensische oder arabische Organisation handelt, denn Palästina ist den Generationen der Muslime bis zum Tag des Jüngsten Gerichts gegeben.“ (…)

Auf dieser orthodox-islamischen Grundlage wurde und wird dann „modern-antisemitisch-verschwörungsideologisches“ Gedankengut assimiliert.

Es ist diese fanatisch festgefügte antijüdisch-antiisraelische Vernichtungsintention, die gemäß einer rationalen Selbsterhaltungslogik (eingedenk der Erfahrung der nazistischen Barbarei) die Israelis seit ihrer Staatsgründung immer wieder dazu zwingt, wirksame Abwehr- und Eindämmungsmaßnahmen zu ergreifen, die dann wiederum von pro-palästinensischer Seite im Sinne einer Ursache-Wirkungs-Umkehrung in den „eigentlichen Grund“ für die palästinensischen Aggressionen umgefälscht werden: Die Israelis sind in dieser verblendeten Sichtweise immer die Bösewichte, die Palästinenser immer die armen unschuldigen Opfer, die sich bloß wehren.

 

Mit freundlichen Grüßen

Karin Vogelpohl

Vorstand GAM e. V.


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