Die Renaissance des Freund-Feind-Denkens – Indikator für einen neuen Totalitarismus?

25. August 2023 um 11:09 Ein Artikel von Udo Brandes

Immer häufiger werden in politischen Debatten Andersdenkende massiv ausgegrenzt. Ganz zu schweigen von der seit Jahren immer schlimmer werdenden „Cancel-Culture“, die auf die berufliche und soziale Vernichtung Andersdenkender aus ist. Solchen Vorgängen gemeinsam ist ein Denken, das dem „Anderen“ kein Recht mehr auf eine Meinung zugesteht, die von der Mehrheitsmeinung oder der Meinung der Eliten abweicht. Es wird nicht mehr argumentiert, sondern radikal ausgrenzt. Dies alles erinnert an den berühmten Aufsatz „Der Begriff des Politischen“ des Staatsrechtlers und politischen Philosophen Carl Schmitt. Für diesen bestand das Politische in der Unterscheidung zwischen Freund und Feind. Er lieferte damit dem nationalsozialistischen Staat eine geradezu perfekte Legitimation für Terror und Krieg. Von Udo Brandes.

 

Die Renaissance des Freund-Feind-Denkens – Indikator für einen neuen Totalitarismus?

Kommentar GB:

Unabhängig von der Frage, ob wir (als Deutschland oder als Europa) jemanden oder etwas als „Feind“ betrachten oder auch nicht, fragt es sich – viel wichtiger – umgekehrt, ob wir womöglich unwissentlich oder wissentlich als Feind betrachtet oder praktisch so behandelt werden?

Nun. soweit ich das überblicke, gibt es tatsächlich zum einen Jemand oder Etwas, das offiziell einer verbindlichen Feinderklärung gegen uns verpflichtet ist, und zum anderen gibt es einen Staat, der uns praktisch als Feind behandelt.

Und in beiden Fällen handelt es sich überraschenderweise weder um Rußland noch um China.

Sollten wir diesbezüglich nicht nach Klarheit streben?

 

 

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