Poker um eine neue Weltordnung | Doku HD | ARTE

Kommentar GB:

Vor Chinas Küste liegt ein mehr oder weniger strikt und wirkungsvoll von den USA militärisch kontrollierter, latent abriegelnder Inselbogen – von Japan im Norden über Okinawa, Formosa (Taiwan) und die Philippinen bis nach Indonesien mit der Straße von Malakka.

Bei der neuen Seidenstraßen Chinas geht es im Grunde um die Öffnung Chinas in Richtung auf Eurasien durch leistungsfähige eurasische Landverbindungen und durch zusätzliche angeschlossene Häfen im Süden Eurasiens, und zugleich um die Sicherung der Seewege, die von der chinesischen Küste ausgehen. Die Landverbindungen werden durch Verkehrsinfrastrukturprojekte realisiert, und die Seeverbindungen durch neue Häfen und den Aufbau einer militärischen Flotte.

Formosa, der seinerzeitige Fluchtort der chinesischen Bürgerkriegspartei der Kuomintang, wird von China als Teil Chinas betrachtet, daher als eine interne Angelegenheit. Dem wird von den USA diplomatisch nicht offen widersprochen, aber sie werden Taiwan nicht preisgeben wollen, weil damit der Inselbogen geographisch gesprengt wäre: China stünde der Weg in den Pazifik offen. Das soll geostrategisch verhindert werden, denn der Pazifik und der Indische Ozean werden faktisch als „Mare nostrum“ der USA und ihrer Verbündeten betrachtet und auch so behandelt, indem neue militärische Bündnisstrukturen (AUKUS) den bestehenden Machtzustand im Indopazifik absichern sollen. Indien befindet sich dabei in einer Doppelrolle, indem es mit beiden Seiten kooperiert. Diese Zweideutigkeit dürfte aber nur zeitweilig möglich sein. Wenn sich Indien in den BRICS-Block integrieren sollte, dann ergäbe sich in Südasien eine ganz neue Lage.

Weder gesicherte Seewege Chinas noch die neuen Landwege in und durch Eurasien liegen im geostrategischen Interesse der USA, die vielmehr darauf setzt, Eurasien zu spalten, was mittels des – über ein geopolitisches NATO-(Billard-)Spiel „über die Bande“ ausgelösten – Ukraine-Kriegs (Rußlands Einmarsch in die Ukraine) bereits jetzt triumphal erreicht wurde. Rußland wird sich infolge dessen voraussichtlich um eine asiatische Integration (sowie der sonstigen BRICS-Staaten) bemühen, denn die Option einer Integration in gesamteuropäische Strukturen wird – zur großen Enttäuschung Putins – als historisch gescheitert angesehen.

Der große Verlierer dieses Spaltungsprozesses wird voraussichtlich Europa sein, und das in jeglicher Hinsicht. –

Kommentar Dr. Gudrun Eussner:

Japan und die Republik Korea sind nach Taiwan die nächsten „Ukraine“.

Das wird systematisch aufgebaut, der Indo-Pazifik wird ein weiteres Schlachtfeld außerhalb der USA sein. –

Korea’s biggest-ever arms deal to fortify NATO’s Poland

 

https://www.youtube.com/watch?v=_fkR17cblEQ

 

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