„Der
Publizist Christian Jakob ist Redakteur bei der „tageszeitung“. In einem heute erschienenen Aufsatz
analysiert er die gegenwärtig stattfindende identitätspolitische Kulturrevolution in Deutschland und anderen westlichen Gesellschaften, für die auch Aktivistinnen wie die taz-Mitarbeiterin
Hengameh Yaghoobifarah stünden. Diese Aktivisten hätten bereits die Hegemonie in meinungsbildenden Institutionen erlangt, was nicht nur den Journalismus, sondern die ganze Gesellschaft radikal verändern werde. Dies erzeuge auch bei Linksliberalen der älteren Generation zunehmend Besorgnis. Identitätspolitische Aktivisten würden ausgehend vom neomarxistischen Konzept der „
Intersektionalität“ annehmen, dass westliche Gesellschaften systematisch Nichtweiße, Frauen, Homosexuelle und andere Gruppen unterdrückten, um „weiße Privilegien“ zu erhalten. Die entsprechende ideologische Prägung hätten die Aktivisten in der jüngeren Vergangenheit an Universitäten erhalten und würden nun versuchen, Gesellschaften in diesem Sinne revolutionär umzugestalten.
Kommentar GB:
Mir bleibt unverständlich, wie die Identitätspolitik als „neomarxistisch“ bezeichnet werden kann. Vor derartigen begrifflichen Etikettierungen ohne sachlich-inhaltliche Begründung kann nur gewarnt werden. Das Marxsche und das marxistische Denken ist Teil des Rationalismus der Philosophie der Aufklärung, und es ist kritisierbar, ebenso wie andere Denkrichtungen auch, aber verrückt ist es nicht. Dieses Merkmal bleibt dem „identitätspolitischen“ Irrationalismus verbehalten.
Ergänzend:
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