Zehn einfache Lektionen für eine Wirtschaftspolitik in komplexen Systemen

Unsere heutigen Probleme sind die Folge einer Politik, die auf einem falschen Verständnis der Wirtschaft beruht. Deshalb braucht es neue Lösungsansätze, die der Komplexität des ökonomischen Systems gerecht werden. Zehn einfache Lektionen bilden das Fundament dazu.

William White

Dieser Beitrag erscheint im September im Buch «New Approaches to Economic Challenges: The Financial System» (OECD, Paris).

William R. White

William White war von 1995 bis 2008 Chefökonom der Bank für Internationalen Zahlungsausgleich (BIZ) in Basel. Er zählte zu den wenigen, die 2008 vor der Gefahr einer globalen Finanzkrise gewarnt hatten. Von 2009 bis 2018 war er Chairman des Economic and Development Review Committee der OECD in Paris. Gegenwärtig ist er Senior Fellow am C.D. Howe Institute in Toronto. White, der seine Karriere 1969 als Ökonom in den Diensten der Bank of England begann und auf fünfzig Jahre Erfahrung in der Geldpolitik zurückblickt, befasst sich intensiv mit Fragen rund um das Thema der Stabilität des Finanzsystems. Er lebt in Toronto, Kanada.
William White war von 1995 bis 2008 Chefökonom der Bank für Internationalen Zahlungsausgleich (BIZ) in Basel. Er zählte zu den wenigen, die 2008 vor der Gefahr einer globalen Finanzkrise gewarnt hatten. Von 2009 bis 2018 war er Chairman des Economic and Development Review Committee der OECD in Paris. Gegenwärtig ist er Senior Fellow am C.D. Howe Institute in Toronto. White, der seine Karriere 1969 als Ökonom in den Diensten der Bank of England begann und auf fünfzig Jahre Erfahrung in der Geldpolitik zurückblickt, befasst sich intensiv mit Fragen rund um das Thema der Stabilität des Finanzsystems. Er lebt in Toronto, Kanada.

(…) „Das analytische Grundgerüst, auf das sich wirtschaftspolitische Instanzen heute verlassen, geht davon aus, dass sich die Wirtschaft in linearen Modellen abbilden lässt, die auf Vereinfachungen und statischen Annahmen basieren.

Diese Modelle beruhen im Prinzip auf der Vorstellung, dass die Wirtschaft nahezu mechanisch zu einem Gleichgewicht tendiert, das die von der Politik erwünschten Eigenschaften erfüllt – zum Beispiel Vollbeschäftigung. Die Wirtschaft wird damit als berechenbar und einfach kontrollierbar verstanden. Schwerwiegend negative Ergebnisse werden grundsätzlich ausgeschlossen.

Wie die Ereignisse des letzten Jahrzehnts aber gezeigt haben, unterliegen diese Modelle fundamentalen Fehlern. Die Wirtschaft ist ein komplexes, anpassungsfähiges System («Complex Adaptive System»), das sich kontinuierlich weiterentwickelt, nie im Gleichgewicht ruht und mit linearem Denken nicht erfasst werden kann.

Glücklicherweise sind adaptive Systeme in Natur und Gesellschaft allgegenwärtig. Wie man am besten mit ihnen umgeht, ist zudem in diversen Forschungsdisziplinen eingehend untersucht worden.“ (…)


https://themarket.ch/meinung/zehn-einfache-lektionen-fuer-eine-wirtschaftspolitik-in-komplexen-systemen-ld.2502
und
https://awblog.at/inflation-in-zeiten-von-covid-19/?jetztlesen

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