Angela Merkel bekommt den Theodor-Herzl-Preis?

Der World Jewish Congress (WJC) soll jüdische Gemeinden in der ganzen Welt vertreten. Sein Präsident, Ronald Lauder, ignoriert zwar gerne Themen, die in Zusammenhang mit Israel stehen, doch immerhin veröffentlicht der WJC immer wieder positive Aussagen zu jüdischen Themen, die dann in den Medien häufig zitiert werden.
von Isi Leibler
Isi Leibler ist ehemaliger Vorsitzender der australischen jüdischen Gemeinde und ehemaliger Vorsitzender des Verwaltungsrates des Jüdischen Weltkongresses. Dieser Kommentar wurde erstmals in der Jerusalem Post und der Tageszeitung Israel Hayom veröffentlicht. Übersetzung Audiatur-Online.

(…) „Als Merkel 2005 zum ersten Mal zur Bundeskanzlerin gewählt wurde, verurteilte sie nicht nur den Antisemitismus, sondern erklärte, es sei Deutschlands Mission, Wiedergutmachung für den Holocaust zu leisten, indem es die Sicherheit Israels gewährleiste und den Judenhass auf allen Ebenen beseitige. Wiederholt hat sie ihre tiefe Scham ausgedrückt über Deutschlands NS-Vergangenheit und die Ermordung der europäischen Juden.
Leider aber ist sie in den letzten Jahren von dieser Politik abgewichen. Sie verurteilt zwar weiterhin verbal den Antisemitismus, aber in der Praxis hat sich ihre Regierung in die entgegengesetzte Richtung bewegt. Tatsächlich hat sie selbst einen nicht geringen Beitrag dazu geleistet, dass Deutschland und die Welt für Juden so viel gefährlicher geworden sind.“ (…)
„Dass der WJC Merkel jetzt eine solch prestigeträchtige Auszeichnung überreicht, ist nicht nur überraschend, sondern abstossend. Diese Ehrung entehrt die jüdische Würde und hätte abgesagt werden sollen. Führende Mitglieder der deutschen jüdischen Gemeinde haben den WJC für seine Entscheidung verurteilt, Merkel den Preis zu verleihen. Der jüdische Publizist und Verleger Dr. Rafael Korenzecher merkte sarkastisch an, dass Merkel einen Herzl-Preis für die Förderung der Aliyah nach Israel verdient habe. „Es besteht grosse Aussicht, dass Deutschland dank der heutigen Politik doch noch judenrein wird“, so Korenzecher.“ (…)

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