Im Interview mit der „Welt“ erklärt Safter Çinar, Vorstandsmitglied des Vereins, die Gründe dafür. Zunächst betonte Çinar, dass es ihm nicht nur um türkische Kinder gehe, sondern generell um Kinder mit einer anderen Muttersprache. „Ihnen in der Pause die Sprache vorzuschreiben, ist ein Eingriff in ihre Freizeit, ja sogar in ihre Freiheit“, findet der Türke. Welche Sprache Kinder mit ihren Freunden sprechen, sei demnach ihre Privatsache.
Zum Einwand der Zeitung, ob es nicht ein Gebot des Respekts sei, so zu sprechen, dass man auch von anderen verstanden werde, hat er eine klare Meinung: „Im Gegenteil: Es ist eine Respektlosigkeit der deutschen Schulen gegenüber allen ausländischen Kindern, ihnen den Gebrauch ihrer eigenen Sprache in ihrer Freizeit zu verbieten.“
„Solange sie keine Scheiben einschlagen, ist doch alles gut“
Eine Parallelgesellschaft strebe der Türkische Bund Berlin-Brandenburg mit seiner Forderung jedoch keineswegs an. So sei Çinar ohnehin davon überzeugt, dass der Bildungserfolg nichts mit der Freizeitsprache zu tun habe: „Der Misserfolg unseres Bildungssystems hat ganz andere Ursachen. Die Sprachkompetenz hat in diesem Land etwas mit der sozialen Herkunft zu tun, nicht mit der kulturellen oder gar mit der Staatsbürgerschaft.“
Außerdem findet der Politiker, dass es nur gegenüber bestimmten Kulturen hierzulande eine „erschreckende Respektlosigkeit“ gibt: „Sind wir mal ehrlich, dann wissen wir, worum es eigentlich geht: Würden die Kinder in der Pause Englisch oder Französisch reden, würden alle vor Begeisterung in Tränen ausbrechen und ‚Ach, wie toll‘, rufen“, sagte er gegenüber der „Welt“.“ (…)
Genau das darf nicht zugelassen werden.
Der Fall zeigt schlaglichtartig, weshalb es ebenso unverzichtbar wie dringlich ist, eine konsequente Assimilierung – im Sinne eines kontinuierlichen und dauerhaften Lern- und Anpassungsprozesses – einzufordern. Alles andere führt in die Akkulturation und in die Segregation muslimischer Parallelgesellschaften.