Nach dem Tod von Thailands König Bhumibol

Der ungeliebte Thronfolger will ein Jahr warten bis zur Krönung

Überraschung in Thailand: Kronprinz Maha Vajiralongkorn erbittet viel Zeit zum Trauern um seinen Vater. Der designierte Thronfolger ist als eigenwillig bekannt und wenig beliebt beim Volk.

von

http://www.tagesspiegel.de/weltspiegel/nach-dem-tod-von-thailands-koenig-bhumibol-der-ungeliebte-thronfolger-will-ein-jahr-warten-bis-zur-kroenung/14692630.html

Hierzu ein Leserkommentar:

„changnoi

09:53 Uhr

es ist „stunde null“ in thailand. die stunde von der alle wussten, dass sie kommen wird, und die die alten eliten bis st.nimmerlein vor sich her schoben.. Sie haben den koenig mit allen erdenklichen mitteln am leben erhalten. auch den putsch von 2014 sehe ich in dem zusammenhang. die „herrschende klasse“ personifiziert in dem vorsitzenden des „privy council“, dem hoechsten berater-gremium des koenigs, Prem Tinsulanonda (96!) kumpel vom koenig,-  zum „interimskoenig“ ausgerufen, ich muss jetzt vorsichtig sein, hat den putsch zumindest geduldet. es wird in thailand nicht geputscht, solange der koenig oder Prem nicht nickt. falls doch, laesst, lless muss man jetzt sagen, er die generaele auf den knien vor sich herrutschen, um jedem im kingdom klarzumachen, dass der putsch gescheitert ist. ABER, und das ist erstaunlich, faellt jetzt ein name NICHT, der von Thaksin Shinawatra, der geflohene ex-premier, anfuehrer der rebellischen „rothemden“ aus dem norden, der, obwohl selbst hochgradig korrupt, jede wahl gewinnt (TEILE+herrsche). und da er selber nicht antreten konnte, er einfach seine kleine schwester Yingluck aufstellen lies, die promt die wahlen gewann,  worauf Suthep Thaugsuban eine protestbewegung anfuehrte, die solange auf die strasse ging, bis die army unter Prayuth Chan-ocha ein einsehen hatte, und putschte, dass auf jedem fall,die army am druecker ist, wenn der koenig stirbt, und nicht der „Thaksin clan“ der neureichen.
dass der name „Thaksin“ (noch) nicht faellt, ist ein indiz dafuer, wie aktiv er gerade ist. politik in thailand ist all das, was man nicht sieht. das sichtbare dient nur dazu vom wahren geschehen abzulenken.
ich sage: der Sohn wird NICHT koenig. NIEMAND wirft sich vor ihm in den staub! er fliegt ja  selber. sone maschine kann ja auch mal abstürzen.  die tochter wirds, muss es werden, Maha Chakri. nur Sie  kann die einheit thailands repraesentieren. alles andere führt in den bürgerkrieg und eine teilung in nord und süd, mit Bangkok in der mitte.“   –   Quelle: siehe oben.
Kommentar GB:
Da könnte tatsächlich etwas daran sein. Die beiden Schwestern des Kronprinzen, der sein „symbolisches Kapital“ (Bourdieu) schon früh verspielt hat, genießen in Thailand m. W. großes Ansehen.
Der siamesische Hinayana – Buddhismus kennt klare und nachvollziehbare Maßstäbe eines sittlichen Lebens. Und der Monarch sollte diesbezüglich ein Vorbild sein – was staatspolitisch eine vernünftige und angemessene Forderung ist. Der verstorbene Monarch war lebenslang ein solches Vorbild.
Käme zu einer solchen Lösung, dann würde das m. E. aus thailändischer Perspektive gesehen gut ins Bild passen. Ginge es um eine Wahl, dann wäre das Ergebnis m. E. völlig klar. Aber in einer Monarchie ist das nicht so: ein Nachteil, wie man hier sieht. Dynastische Regel und sinnvolle Wahl stehen im Widerspruch. Und für die Lösung dieses Widerspruchs gibt es m. W. keine Regel.
Und hier ein Beitrag zu den Folgen des Todes des Königs:

 

 

 

Tragen Sie sich für den wöchentlichen Medienüberblick - den Freitagsbrief - ein!

Es wird kein Spam geschickt! Erfahren Sie mehr in unserer Datenschutzerklärung.