Knauß kontert: Integration durch Bildung wird schwieriger

Ferdinand Knauß

„Wenn man ein Volk von Nazis zu demokratischen Pazifisten erziehen konnte, müsste man doch auch Einwanderer zu „neuen Deutschen“ machen können. Vielleicht. Doch der Hoffnung auf Integration durch Bildung stehen widrige Umstände entgegen.

„Wie die Integration von Zugewanderten durch Bildung möglich wird“. So lautete der Titel der jüngsten Tagung des Bildungspolitischen Forums. Diese Botschaft prägt den gesamten Integrationsdiskurs in Deutschland: „Wir schaffen das“ – mit Bildung. „Die neuen Deutschen“, die das Professoren-Ehepaar Herfried und Marina Münkler in ihrem viel besprochenen Buch als künftiges Staatsvolk präsentieren, sollen das Ergebnis eines Bildungsprozesses sein.  Davon gehen zumindest die mit der gegenwärtigen Politiklinie einverstandenen „alten“  Deutschen aus.

Der im europäischen Vergleich besondere Integrationsoptimismus in Deutschland und die Hoffnung auf Bildung und Erziehung hat vermutlich mit spezifisch deutschen historischen Erfahrungen zu tun. Zunächst einmal der Erfolgsgeschichte der humboldtschen Bildungsidee im 19. und 20. Jahrhundert. Die Qualität der deutschen Schulen und Universitäten war die Grundlage der ökonomischen und politischen Stärke Deutschlands. Aber es kommt noch etwas Entscheidendes hinzu: Als wohl einzige europäische Nation blicken die Deutschen auf die Erfahrung einer erfolgreichen, geglückten „Umerziehung“ zurück.“ (…)

http://www.wiwo.de/politik/deutschland/knauss-kontert-integration-durch-bildung-wird-schwieriger-/14658554-all.html

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