Hat Carolin Emcke den Preis verdient?

Hans-Martin Esser   /   24.10.2016

„Carolin Emcke hat den Buchpreis nicht für ihre hohe Literatur bekommen, sondern für Goodwill. Der Friedenspreis des Deutschen Buchhandels scheint nicht ein Preis für Leistungen zu sein, sondern eine Kompensation für erfahrene Ausgrenzung.“

„Als ich heute um 12:00 h das Radio anstellte in der Hoffnung, den Presseclub zu hören, dachte ich, eine leiernde Platte, die zu langsam abgespielt wird, mit der Stimme von Margot Käßmann zu hören. Weit gefehlt, rhetorisch eher holprig, ermahnte die Stimme mit vielen Denkpausen, sichtlich von der eigenen Bedeutung angetan, das Land zur Besonnenheit.“ (…)

„Prinzipiell ist es ärgerlich, wenn nicht publizistische oder literarische Qualität, sondern persönliche Erfahrung von Diskriminierung zum Kriterium der Preiswürdigkeit werden – und zwar nicht auf Feld-, Wald- und Wiesen-Niveau, sondern auf der höchsten Ebene. Kermani wusste bereits früh, auf welche Knöpfe er zu drücken hatte. Da jetzt 10 Jahre Islamkonferenz gefeiert werden, kam es zu Rückblenden mit Bildern im TV.

Kermani kniete 2006 neben dem damaligen Innenminister Schäuble wie ein Schulstreber, der sich heranmacht, um die 1 im Zeugnis klarzumachen. Ginge es wirklich nach Talent und Fähigkeit, hätten Emcke und Kermani den Preis nicht erhalten, wie ich vermute.

Es ist ein bisschen eine affirmative action, eine Wiedergutmachung. Das dezent-penetrante Betonen, man gehöre einer schützenswerten Minderheit an, die permanent diskriminiert werde, hievt einen in den Kreis der Kandidaten. Dumm nur für alte weiße Männer.“ (…)

http://www.theeuropean.de/hans-martin-esser/11429-friedenspreis-der-deutschen-buchhandels

 

Tragen Sie sich für den wöchentlichen Medienüberblick - den Freitagsbrief - ein!

Es wird kein Spam geschickt! Erfahren Sie mehr in unserer Datenschutzerklärung.