Carolin Emcke: Der Hass der Anderen

Von Klaus-Jürgen Gadamer

(…) „Für Emcke gibt es aber nur Individuen mit Grundrechten und Minderheiten. Mehrheiten sind so out, dass sie gar nicht erst erwähnt werden. Das bedeutet, sie denkt strukturell antidemokratisch. Wahrscheinlich ist sie wie viele Linke für eine von ihrer Ideologie gelenkte Demokratie. So wie wir das oft in Politik, in Kultur und Medien und nun eben auch in der Paulskirche so sehen.

Wer einer Gruppe zugehörig ist, gibt Individualität auf. Das ist eine Binsenwahrheit, die aber Emcke nicht einmal auffällt. Das Leben ist kein Supermarkt, indem sich ohne Verbindlichkeit jeder herausnehmen kann, was er gerade will. Vielleicht ist die Unverbindlichkeit des Individualismus die Pathologie der westlichen Kultur.

Zugehörigkeit wird in der westlichen Kultur oft als unverbindlich erlebt. Vom Ehepartner lässt man sich scheiden, wenn es nicht mehr so recht klappt, von Eltern oder Geschwister hält man Abstand, weil sie einem auf die Nerven gehen. Welch ein jämmerlich unverbindliches Konzept der Verbindlichkeit. Was hat Emcke dazu zu sagen? Nichts! Sie scheint von ihren eigenen Themen jenseits ihrer Opfer-Ideologie nichts zu verstehen. Und zur Zugehörigkeit gehört überall die Pflicht zur Solidarität, und zwar nicht gegenüber den jeweiligen Modeopfern, sondern gegenüber dem System.“  (…)

http://www.tichyseinblick.de/kolumnen/aus-aller-welt/der-hass-der-anderen/

 

 

 

 

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